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Koordinate. Vermesserin Karina Rattke am neuen Kontrollpunkt.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Service für Geocacher

In Potsdam wurde Brandenburgs erster Kontrollpunkt für Navigationsgeräte eingeweiht

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Wer künftig am Filmmuseum vorbeigeht, sollte sich nicht wundern, wenn dort Passanten ihr Smartphone auf den Boden legen. Nein, da will niemand die neueste Wasserwaage-App ausprobieren, sondern Geokoordinaten anpeilen: Seit Freitag befindet sich auf dem Bürgersteig vor dem Filmmuseum Brandenburgs erster Kontrollpunkt für Navigationsgeräte. Dabei handelt es sich um eine 30 mal 30 Zentimeter große Messingplatte, auf der die genauen Koordinaten des Kontrollpunktes angegeben sind.

Wer ein Smartphone mit Navigationssoftware oder ein GPS-Gerät besitzt, kann es auf die Bodenplatte legen, die Daten des Kontrollpunktes eingeben und herausfinden, oder ob das Signal vielleicht um 20 Meter abweicht. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder Anfragen von Bürgern erhalten, die sich so einen Kontrollpunkt wünschten“, sagte Christian Killiches, Präsident der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) bei der Einweihung des Punktes. „Dabei handelte es sich meistens um Geocacher, die wissen wollten, wie genau ihre Geräte sind.“ So heißen Menschen, die mit GPS-Geräten Schnitzeljagden veranstalten und per Geokoordinaten nach Geheimverstecken suchen.

Mittlerweile betreiben auch rund 200 Potsdamer Geocaching als Hobby (PNN berichteten), bundesweit sind es über 280 000. Aber auch für viele andere sei der Kontrollpunkt nützlich, so Killiches: „Ich schätze, rund die Hälfte aller Bürger zwischen 18 und 80 Jahren nutzt Navigationsgeräte, etwa beim Reisen, als Ortsinformation für Fotografen oder um sich per GPS-Koordinaten zu verabreden.“ Bislang sind derartige Geokoordinaten nur Fachleuten wie Landesvermessern und Mitarbeitern von Katasterämtern bekannt. „Heute wünschen sich viele Bürger und Unternehmen einen einfachen Zugang zu Navigations- und Kartendaten“, sagte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne). Mit seiner Lage in der Potsdamer Mitte sei der Kontrollpunkt ein idealer Ausgangsort für die Erkundung der Stadt.

Die Kosten von 1000 Euro für den Punkt hat das Land Brandenburg übernommen, die Stadt stellte die Fläche zur Verfügung. Weitere Kontrollpunkte in Potsdam sind derzeit nicht geplant. Zunächst soll ein gleichmäßiges Netz in Brandenburg entstehen: Der nächste ist 2014 in Spremberg geplant. Eine Gebrauchsanleitung für den Kontrollpunkt gibt es unter www.geobasis-bb.de/kontrollpunkt.htm

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