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Landeshauptstadt: Sicher, schnell, schön

Innenminister Schönbohm übergab neue Drehleitern: Ringtausch bei der Potsdamer Feuerwehr

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Innenstadt – Natürlich geht es um jede Sekunde, um schnelles Fahren und größere Fahrsicherheit, um einfache und effektive Bedienung und den zügigen Ein- und Ausstieg. Daran lässt Wolfgang Hülsebeck, Chef der Potsdamer Berufsfeuerwehr, gar keinen Zweifel. Aber seine leuchtenden Augen erzählen noch eine andere Geschichte. Rainer Schulz schließlich spricht es aus: „Colani-mäßig“ findet der Potsdamer Brandoberinspektor den neuen Drehleiterwagen. Beim Anblick der elegant flachen Rundumleuchten und der Leitern in gedecktem Anthrazit – statt grellem Silber–, fühlt er sich an Fahrzeuge von Designer Luigi Colani erinnert. Es geht also auch um die Schönheit von Technik.

Sechs fabrikneue Drehleiterwagen im Gesamtwert von drei Millionen Euro übergab Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) gestern Vormittag auf dem Hof des Innenministeriums in der Henning-von-Tresckow-Straße: Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) und Roland Büchner, der diensthabende Obermaschinist, nahmen den Schlüssel für das Potsdamer Fahrzeug entgegen. Die anderen fünf Drehleitern gingen an Feuerwehren in ganz Brandenburg.

„Für die Kollegen ist das schon ein Event“, sagte der Potsdamer Feuerwehrchef Hülsebeck. 300 000 Euro vom Kaufpreis habe das Land getragen, 200 000 Euro die Stadt. In Potsdam wird nun ein Ringtausch eingeleitet, wie Hülsebeck erklärte: Die neue Leiter ersetzt einen der beiden Leiterwagen der Berufsfeuerwehr. Das 17 Jahre alte Vormodell wiederum geht an die freiwillige Feuerwehr Groß Glienicke, die sich momentan noch mit einem 32 Jahre alten Wagen mit „sehr vielen technischen Problemen“ behilft. Über den „Technologiesprung von 17 Jahren“ freut sich der dortige Feuerwehrchef. In den kommenden Wochen sollen die insgesamt 30 Berufsfeuerwehrleute für die Bedienung des neuen Fahrzeugs ausgebildet werden. Bis die neue Feuerwache in der Holzmarktstraße fertig ist, werde der Wagen an der Breiten Straße stationiert, so Hülsebeck.

Mit dem Baufortschritt in der Holzmarktstraße ist der Feuerwehrchef ebenfalls sehr zufrieden: „Die Pfahlgründung ist erledigt, jetzt fängt der Hochbau an.“ Im Herbst diesen Jahres soll Richtfest gefeiert werden, der Umzug sei für das zweite Halbjahr 2009 geplant.

Schönbohm würdigte bei der Übergabe der Drehleitern die Arbeit der mehr als 47 000 Angehörigen von Freiwilligen Feuerwehren im Land. In diesem Jahr haben laut Schönbohm bereits zwei Kameraden Freiwilliger Feuerwehren in Brandenburg bei Einsätzen ihr Leben verloren. Das 2007 gebildete System der 103 Stützpunktfeuerwehren habe sich insgesamt bewährt, so Schönbohm.

Die Potsdamer Feuerwehr ist im Rahmen dieser Umstrukturierung seit Ende Januar auch für Havelland zuständig: Für Wehrchef Hülsebeck bedeutete das einen Zuwachs von acht Kollegen. Bis 2010 soll die Zuständigkeit auf die Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin ausgeweitet werden, so Hülsebeck. Ein Jahr später will er eine weitere neue Drehleiter „abrufen“.

Fünf Millionen Euro stellt das Land nach Ministeriumsangaben jährlich für neue Technik bei den 103 Stützpunktwehren zur Verfügung. 2007 konnten damit 32 Stützpunkte berücksichtigt werden. In diesem Jahr sollen 43 Wehren profitieren. Jana Haase

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