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Landeshauptstadt: Sie werden fehlen

Sechs Potsdamer, deren Tod die Stadt bewegt hat

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Potsdams gutes Gewissen, einer der wichtigstens Publizisten der Republik, ein geliebter Kinderbuchautor, die Mutter der „Familie Grün“, der Zeitzeuge eines Potsdamer Jahrhunderts und eine unverkennbare Radio-Stimme – sie alle sind gegangen in diesem Jahr. Nach erfülltem Leben oder viel zu früh, nach langer Krankheit oder völlig unerwartet.

Hans-Joachim Giersberg war Potsdams erster Welterbehüter und hatte bei seiner Arbeit stets auch die ganze Stadt im Blick: Unter der Ägide des langjährigen Direktors der Schlösserstiftung bekam das Potsdamer Kulturerbe den Unesco-Status, Giersberg konnte auch viele Privatspender für die Rettung der Schlösser gewinnen. Am 29. April starb er im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit.

Gerade einmal 54 Jahre alt war Frank Schirrmacher, als er am 12. Juni einem Herzinfarkt erlag. Der Tod des FAZ-Herausgebers und Bestsellerautors, der in Sacrow lebte, rief deutschlandweit Bestürzung hervor. Zum Trauergottesdienst in der Heilandskirche kamen Prominente aus Kultur, Politik, Medien und Wirtschaft – ein Zeichen dafür, in wie viele Bereiche Schirrmacher gewirkt hat.

Benno Pludra ist vielen als Autor von Kinderbüchern wie „Lütt Matten und die weiße Muschel“ oder „Die Reise nach Sundevit“ in Erinnerung. Mit seinen Büchern wollte der Potsdamer Kindern Mut machen, für ihre Träume und Ideale zu kämpfen. Pludra starb am 27. August 88-jährig.

Carola Buhlmann war die Schöpferin einer der bekanntesten Potsdamer Familien: der Skulpturengruppe „Familie Grün“, die seit 1982 in der Lindenstraße, Ecke Brandenburger Straße, stand. Am 14. September starb die Künstlerin nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren in ihrem Haus in Neu Fahrland.

Ein Leben von 100 Jahren war Wilhelm Stintzing vergönnt: Der ehemalige Pfarrer warb als Zeitzeuge nicht nur des unseligen „Tages von Potsdam“ bis zuletzt für Friedens- und Versöhnungsarbeit. Stintzing starb am 15. September.

Peter Radszuhn hat für die Musik gelebt – als Gitarrist und Festivalmacher, vor allem aber als Musikchef von Radioeins, das er seit dem Start 1997 mitprägte. Radszuhn, der lange in Potsdam gelebt und gearbeitet hatte, starb in der Nacht vom 17. zum 18. Oktober im Alter von 60 Jahren. jaha

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