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Mit aller Macht zum Ball. Jonathan Erdmann am Timmendorfer Strand.

© dpa

Von Thomas Gantz: Silber lag schon zum Abholen bereit

Potsdamer Beach-Volleyballer Jonathan Erdmann sieht sich nach Deutscher Meisterschaft auf gutem Weg

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Neuer Spielpartner, mit 21 jüngster deutschen Nationalspieler seiner Sportart, Teilnehmer an der Welttour: Für Jonathan Erdmann erfüllten sich in diesem Sommer viele Wünsche im Zeitraffer. Am vergangenen Wochenende lieferte der gebürtige Potsdamer mit seinem Spielpartner Kay Matysik (beide VC Olympia Berlin) einen neuerlichen Nachweis bemerkenswerter sportlicher Qualität ab. Bei den Deutschen Meisterschaften im Beach-Volleyball in Timmendorfer Strand wurden Erdmann/Matysik Vierte und lieferten dabei am Samstag im Viertelfinale gegen die Titelverteidiger und Olympia-Fünften von Peking David Klemperer/Eric Koreng beim 2:1 (15:21, 21:17, 15:8) ihr persönliches Meisterstück ab.

Mit diesem Sieg zogen sie direkt in das Halbfinale ein, wo sie am Sonntag knapp mit 1:2 (21:18, 17:21, 15:17) an Björn Andrae und Marcus Popp, die ansonsten als Außenannahmespieler in der Halle aktiv sind und als Auslands-Profis in Griechenland und Italien ihr Geld verdienen, scheiterten. Im Tiebreak führten sie bereits mit 13:11. Die Silbermedaille lag für beide, wie man so sagt, schon zum Abholen auf dem Tablett. Erdmann und Matysik verloren jedoch die Konzentration und konnten den entscheidenden Schritt hin zum Einzug ins Endspiel gegen die Weltmeister und neuen Deutschen Meister Julius Brink und Jonas Reckermann (Bayer Leverkusen/1. FC Köln) nicht mehr zurücklegen.

Im kleinen Endspiel um den dritten Platz unterlagen sie Klemperer/Koreng wenig später mit 0:2 (10:21, 16:21). „Die Luft war raus. Wir haben jedoch keinen Grund zur Unzufriedenheit. Unseren Status als drittbeste deutsche Beach-Spezialisten haben wir behauptet. Dies war uns mit Blick auf Kommendes wichtig“, so Erdmann, der gestern in Berlin einen Entspannungstag einlegte und sich am kommenden Wochenende zu einem interessanten Einladungsturnier nach Düren begibt. Dort werden die besten acht deutschen Beach-Volleyballer einmal nicht gemeinsam mit ihren Standardpartnern in den Wettbewerb treten. Das Los entscheidet, wie sich die Teams zusammensetzen. Die Sieger können sich über 1500 Euro Preisgeld freuen. Am zweiten Septemberwochenende spielen Erdmann und Matysik innerhalb der Weltserie im britischen Blackpool. Ende Oktober endet die Saison für beide mit einer Turnierteilnahme in Sanya (China). Dann erfolgt für beide der Übergang in die Hallensaison, für die sie sich unlängst für eine weitere Spielzeit an den Bundesligisten Netzhoppers Königs Wusterhausen gebunden haben – mit einigen vertraglich geregelten Sonderabsprachen übrigens, denn dem großen Ziel Olympia 2012 in London ordnet speziell Erdmanns sieben Jahre älterer Spielpartner fast alles unter.

Timmendorfer Strand taugte da schon einmal zur gelungenen Performance – gerade weil die besten nationalen Beach-Volleyballer den Sommer über wegen der Vielzahl internationaler Turniere nur selten einmal in Deutschland aktiv sind.

Thomas Gantz

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