Sport: „So unglücklich, so unverdient“

Sie waren so nah dran, tatsächlich noch einmal in das Rennen um die Meisterschaft einzugreifen. Dann aber wurde den Turbine-Fußballerinnen die dritte Minute der Nachspielzeit in Frankfurt zum Verhängnis. Kerstin Garefrekes verlängerte eine Flanke unhaltbar ins lange Eck und sicherte so den 2:1 (1:0)-Sieg des 1. FFC Frankfurt, der weiterhin auf Meisterkurs bleibt. Die Potsdamerinnen haben als Drittplatzierte vor der letzten Partie gegen Bayern München keine Chance mehr, die Champions League 2014/2015 zu erreichen.

„Wir haben ein Riesenspiel gemacht. Wir waren so nah dran. So unglücklich, so unverdient haben wir lange nicht verloren, da muss man ganz weit zurückgehen“, machte Turbine-Trainer Bernd Schröder nach dem Schlusspfiff seiner Mannschaft ein Kompliment und bedauerte: „Wir haben uns heute nicht belohnt.“

Dem Spiel beim Stand von 1:1 die wohl entscheidende Wendung zu geben, verpasste die norwegische Nationalspielerin Maren Mjelde, als sie in der 80. Minute mit einem Foulelfmeter an Frankfurts Torfrau Desiree Schumann scheiterte und den anschließenden Nachschuss über die Latte jagte. „Wir hätten den Sack zumachen und um die Meisterschaft mitspielen können“, so Schröder nach dem Abpfiff.

Maren Mjelde war dabei nur der letzte Pechvogel des Tages. Turbine spielte nicht nur stark, sondern hatte bei vielen Chancen einfach kein Glück. Ada Hergerberg (7.), Lisa Evans (14.) und Pauline Bremer, die eine Flanke per Direktabnahme an den Pfosten setzte (16.), waren nah am Führungstreffer. Der gelang in der 42. Minute Lira Alushi, die unter ihrem Mädchennamen Bajramaj erfolgreiche Jahre bei Turbine verbracht hatte.

Das Unglück war am gestrigen Sonntag dabei nicht nur aufseiten der Potsdamerinnen. Der 1:1-Ausgleich für Turbine durch ein Eigentor von Saskia Bartusiak in der 61. Minute fiel zusammen mit einer schweren Verletzung der Frankfurter Abwehrspielerin, die eine Flanke von Johanna Elsig klären wollte, mit Schumann zusammenprallte und unglücklich auf dem Rasen aufkam. Nach einer ersten Untersuchung soll sich die 31-Jährige einen Riss des hinteren Kreuzbandes im linken Knie zugezogen haben. Eine Bestätigung stand zunächst noch aus. ihö/dpa

Frankfurt:Schumann; Schmidt, Kuznik, Bartusiak (63. Huth), Laudehr; Garefrekes, Behringer, Marozsán, Crnogorcevic; Ando, Alushi (85. Sasic).

Turbine: Sarholz; Kulis, Elsig, Zietz - Bremer, Mjelde, Simic, Wälti; Göransson (70. Nagasato), Hegerberg, Evans (78. Andonova)

Tore: 1:0 Alsuhi (42.), 1:1 Bartusiak (61.), 2:1 Garefrekes (90.+3)