ATLAS: Sonntagsruhe
Die Forderung ist nicht neu: Potsdams Einzelhändler wollen weniger Reglementierungen bei den Ladenöffnungszeiten – konkret geht es mal wieder um die Sonntage. Eine neue Interessengemeinschaft mit Händlern und Gastronomen aus dem ganzen Land fordert eine Anpassung an mecklenburgische Verhältnisse, wo Läden in touristischen Zentren an bis zu 40 Sonntagen im Jahr geöffnet haben dürfen.
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Die Forderung ist nicht neu: Potsdams Einzelhändler wollen weniger Reglementierungen bei den Ladenöffnungszeiten – konkret geht es mal wieder um die Sonntage. Eine neue Interessengemeinschaft mit Händlern und Gastronomen aus dem ganzen Land fordert eine Anpassung an mecklenburgische Verhältnisse, wo Läden in touristischen Zentren an bis zu 40 Sonntagen im Jahr geöffnet haben dürfen. Eine nachvollziehbare Forderung: Die Händler stehen durch die gewachsene Konkurrenz aus dem Internet ohnehin zunehmend unter Druck. Aber ausgerechnet an dem Tag, an dem die meisten Touristen und Potsdamer an den Schaufenstern vorbeischlendern, müssen sie schließen – und können nur zusehen, wie Internethändler, die ihre Lager auch im Land Brandenburg betreiben, gleichzeitig die größten Umsätze machen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern wird über kurz oder lang zur Existenzfrage für den Einzelhandel – und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Im schlimmsten Fall würde die von Gewerkschaften, Kirchen und Politikern so gern verteidigte Sonntagsruhe in Brandenburgs Innenstädten dann an sieben Tagen pro Woche gelten. Das kann niemand wollen.
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