Von Jana Haase: Sorgen um Potsdamer Armee-Standorte Jahresempfang der Bundeswehr: Jakobs hält Folgen nach Wegfall des Zivildienstes für nicht absehbar
Auch wenn es noch keine konkreten Entscheidungen gibt: Vor dem Hintergrund der geplanten Bundeswehr-Reform sind beim Jahresempfang der Bundeswehrdienststellen Potsdam und Schwielowsee gestern im Nikolaisaal Sorgen um die Zukunft des Standortes laut geworden. Er hoffe „für die Stadt und für die Region“, dass die Armee-Einheiten in Potsdam erhalten bleiben, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seinem Grußwort.
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Auch wenn es noch keine konkreten Entscheidungen gibt: Vor dem Hintergrund der geplanten Bundeswehr-Reform sind beim Jahresempfang der Bundeswehrdienststellen Potsdam und Schwielowsee gestern im Nikolaisaal Sorgen um die Zukunft des Standortes laut geworden. Er hoffe „für die Stadt und für die Region“, dass die Armee-Einheiten in Potsdam erhalten bleiben, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seinem Grußwort.
1700 Beschäftigte hat die Bundeswehr derzeit in Potsdam und Schwielowsee – brandenburgweit sind es 8700. Die vom Verteidigungsministerium angestrebten Änderungen, darunter einen Abbau der Anzahl von Soldaten und zivilen Mitarbeitern, werde sich „zweifellos auch auf die Bundeswehr im Bundesland Brandenburg auswirken“, erklärte Oberst Peter Arendt, der Kommandeur des Landeskommandos Brandenburg, das in Potsdam-Eiche stationiert ist. Für Spekulationen über Standorte sei es jedoch „deutlich zu früh“, betonte er gleichzeitig. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in Geltow, das die Auslandsmissionen der Bundeswehr – derzeit sind rund 7000 deutsche Soldaten außer Landes im Einsatz – koordiniert und leitet, Generalleutnant Rainer Glatz, sieht der Reform „mit Zuversicht“ entgegen.
Ob Potsdam durch den Zuzug des derzeit noch in Ulm angesiedelten operativen Einsatzführungskommandos von der Reform möglicherweise sogar profitieren kann, wie dies die mit der Armee-Reform befasste Weise-Kommission vorgeschlagen hat, ist derzeit völlig offen. Mit konkreten Entscheidungen wird frühestens im Sommer gerechnet.
Sorgen bereitet den Vertretern von Stadt und Land auch die bereits beschlossene Aussetzung des Wehrdienstes: Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) würdigte den Einsatz der wehrpflichtigen Soldaten bei den Hochwasser-Katastrophen 1997 an der Oder und 2010 im Landkreis Elbe-Elster. Die Bundeswehr müsse im Katastrophenschutz stark bleiben. Oberbürgermeister Jakobs wies auf die Auswirkungen des wegfallenden Zivildienstes hin: Die Folgen für Krankenhäuser, Pflegeheime und Jugendeinrichtungen seien bisher nicht absehbar. Für die Bundeswehr in Potsdam hat die Aussetzung der Wehrpflicht indes keine Auswirkungen, sagte Oberstleutnant Uwe Nowitzki, Sprecher des Landeskommandos, auf PNN-Anfrage.
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