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Prognose zur Bundestagswahl 2017: Sozialdemokraten könnten Potsdamer Wahlkreis gewinnen
Zur Bundestagswahl könnte die SPD im Potsdamer Wahlkreis stärkste Kraft werden, zeigt eine aktuelle Prognose. Im Nachbar-Wahlkreis sieht es sehr ähnlich aus. Und auch landesweit hat sich der Wind offenbar gedreht.
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Potsdam - In Potsdam scheint sich der positive Trend für die SPD zu verstetigen. Etwa sechs Wochen nachdem die Sozialdemokraten Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten bestimmt haben, hat die Partei ihren Vorsprung auch in Potsdam weiter ausgebaut – jedenfalls wenn es nach den aktuellen Zahlen des Portals election.de geht. Im Bundestagswahlkreis 61, zu dem neben der Stadt Potsdam auch Gebiete von Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming gehören, sei ein Sieg der Sozialdemokraten wahrscheinlich. Das besagt eine Prognose vom Sonntag. Die Wahlkreisprognose berücksichtigt neben aktuellen Umfragen auch langfristige Trends. Zahlen nennt election.de nicht. Stattdessen teilt es die 299 deutschen Wahlkreis in drei Kategorien ein: Vorsprung für eine Partei, Sieg für eine Partei wahrscheinlich und Sieg für eine Partei sicher.
Demzufolge baute die SPD ihre Führung in Potsdam in den vergangenen Wochen aus. Anfang Februar wies die Prognose die Partei noch in der Kategorie Vorsprung aus. Bei der vorangegangenen Prognose im November 2016 lag sogar noch die CDU vorn. SPD-Direktkandidatin Manja Schüle freute sich angesichts der Prognose. „ Ich werde mit den 1400 Sozialdemokraten in unserem Wahlkreis dafür kämpfen, dass aus dem wahrscheinlichen SPD-Sieg ein sicherer SPD-Sieg wird“, sagte sie den PNN. „Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit.“
Mehr Mitglieder für Potsdamer SPD-Verband
Auch bei den Mitgliederzahlen konnten die Sozialdemokraten zuletzt zulegen. Allein der Stadtverband Potsdam verzeichnete in den zwei Wochen nach der Bekanntgabe der Schulz-Kandidatur 21 neue Parteimitglieder.
Angesichts der neuen Prognose steigen die Chancen, dass es SPD-Direktkandidatin Manja Schüle gelingt, den Wahlkreis für ihre Partei zurück zu erobern. Sie hatte ihn bei der letzten Bundestagswahl im September 2013 erstmals an die CDU-Kandidatin Katherina Reiche verloren. Doch diese gab ihr Mandat im September 2015 auf, um Geschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen zu werden. An ihrer Stelle tritt mit der Ex-Landesvorsitzenden Saskia Ludwig eine Kritikerin der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel an. Die 48-jährige Ludwig ist in der Union umstritten, auch weil sie schon mal einen direkten Konkurrenten von der AfD beglückwünscht. Mit den Worten „Endlich ein richtiger Mann im Wettbewerb um WK61“ hat sie über das Netzwerk Twitter die Kandidatur des 37-jährigen AfD- Mannes René Springer kommentiert. Ludwig ist im Gegensatz zum Kandidaten der Linken – dem Bundestagsabgeordneten Norbert Müller – nicht über einen Listenplatz abgesichert. Bei der SPD wird im Mai über die Listenplätze entschieden.
Auch im Wahlkreis 60 gilt SPD-Sieg als wahrscheinlich
Auch im Nachbarwahlkreis 60, zu dem neben Teilen Potsdam-Mittelmarks auch die Stadt Brandenburg/Havel gehört, sieht election.de die SPD deutlicher vorn. Dort wird sie ebenfalls in der Kategorie „Sieg wahrscheinlich“ geführt. In dem Wahlkreis soll nach dem Rückzug von Außenminister Frank-Walter Steinmeier wegen seines Wechsels in das Amt des Bundespräsidenten für die SPD Brandenburgs Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg antreten, am Freitag wählt die SPD ihren Kandidaten. Gegen ihn kandidiert die langjährige Oberbürgermeisterin von Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann.
Auch brandenburgweit hat sich der Wind gedreht: Vor vier Wochen hatte die CDU noch die Nase vorn. Von zehn Wahlkreisen sah election.de in sechs die Christdemokraten im Vorteil. Nun sind es nur noch zwei: die Uckermark und Elbe-Elster. Die SPD liegt in insgesamt sieben Wahlkreisen vorn. Die Linke führt in einem Wahlkreis (Märkisch-Oderland). Allerdings sieht es fast überall knapp aus - bis auf Potsdam und Potsdam-Mittelmark.
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