Landeshauptstadt: Spanische Schuhe im Holländischen Viertel

Innenstadt - Für modebewusste Frauen birgt das Potsdamer Straßenpflaster stets Gefahren: Stöckelschuhe bleiben ständig zwischen den Pflastersteinen hängen – der Fuß knickt um und der Absatz bricht ab. Doch dieses Jahr hat die Damenwelt Glück: „Keilabsätze sind im Sommer der Renner“, sagt Martina Schmidt-Cornelius. Sie muss es wissen, denn sie besitzt einen der exklusivsten Schuhläden der Stadt: das „Schuhwerk“ in der Mittelstraße 27.

Seit März verkauft sie dort Damen- und Herrenschuhe – vor allem aus Italien und Spanien, meist aus kleinen Familienfirmen. „Nullacht-Fünfzehn-Schuhe kriegt man überall“, findet Schmidt-Cornelius. Bei ihr im Laden sollen Potsdamer und Besucher dagegen die besonderen Modelle finden. Sie hat jedes Paar einzeln ausgewählt, zusammen mit ihrer Tochter Lisa. Die 24-jährige freie Mediengestalterin hilft nachmittags oft im Laden mit. Sie bringe den „jungen Geschmack“ mit ein, meint Schmidt-Cornelius. Zusammen haben sich Mutter und Tochter mit dem „Schuhwerk“ einen Traum erfüllt, sagt sie. Sie habe schon sehr lange mit einem eigenen Schuhgeschäft geliebäugelt, aber bisher fehlte die richtige Gelegenheit. Eigentlich ist die Potsdamerin Lehrerin, hat nach dem Studium in allen möglichen Jobs gearbeitet – als Buchhalterin und Verkäuferin. Zuletzt stand sie genau in dem Ladenlokal hinter der Kasse, in dem sie nun ihren Schuhtraum verwirklicht hat. Als ihre frühere Arbeitgeberin mit dem Geschäft „Wohnart“ in die Gutenbergstraße 28 zog, nutzte sie die Gunst der Stunde und renovierte die Räume im Holländischen Viertel: Das dunkle Parkett steht nun im Kontrast zu den weißen Regalen, in denen nur vereinzelt Pumps, Sandaletten und Halbschuhe stehen. Denn Schmidt-Cornelius mag es „übersichtlich“, will ihren Laden „nicht vollstopfen“, die ausgewählte Ware betonen.

Und „nette Kunden“ können vom Schuhegucken auf den beiden neuen roten Ledersofas verschnaufen – bei einer Tasse Espresso. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer