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Landeshauptstadt: „Speed Racer“ geht an den Start

Actionfilm feiert am 28. April in Berlin Premiere – erstmals lädt Babelsberg zusammen mit US-Studio ein

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Diese Premiere ist eine Premiere: Erstmals präsentiert Studio Babelsberg am 28. April gemeinsam mit einem großen Hollywood-Studio die Erstaufführung eines Kinofilms mit Millionen-Budget. Seit gestern sind die Einladungen verschickt: „Speed Racer“, das neueste Werk der Macher der „Matrix“-Triologie Andy und Larry Wachowski, wird am Potsdamer Platz in Berlin erstmals in Deutschland gezeigt. Gedreht wurde der Familien-Actionfilm des US-Studios Warner Bros. von Juni bis September 2007 ausschließlich im Studio Babelsberg, das gleichzeitig als Koproduzent einstieg. Zehn Filmhallen nutzte die Produktion, fast alle wurden für den Dreh mit spezieller Digitaltechnik ausgestattet. Denn „Speed Racer“ ist der erste „High-Tech“-Film mit einem Budget von rund 100 Millionen Euro, der in Deutschland produziert wurde.

Zur Premiere am Potsdamer Platz werden am 28. April die Wachowski-Brüder erwartet – sie schrieben das Drehbuch und führten Regie – sowie die Hauptdarsteller Emile Hirsch, Christina Ricci, John Goodman und Susan Sarandon. „Speed Racer“ ist die Verfilmung der ersten japanischen Animationsserie, die erfolgreich im US-Fernsehen lief. Sie wurde 1967 von Tatsuo Yoshida konzipiert und hatte 52 Episoden. Der Film „Speed Racer“ spielt in der fiktiven Stadt Cosmopolis. Autorennen sind das Lebenselixier der Bürger von Cosmopolis, zu sehen sind im Film mehr als 100 Wagen, die mit 600 Stundenkilometern über die Rennstrecken preschen – allerdings wurden nur zwei von ihnen, „Mach 5“ und „Racer X“, in Babelsberg als Requisiten gebaut, alle anderen sind digital animiert. In ihnen liefern sich die besten Fahrer Speed (Emile Hirsch) und Racer X (Matthew Fox) Duelle – bis sie ihren Rennsport gegen die korrupte Industrie verteidigen müssen.

„Speed Racer“ sei ein Glücksfall für die deutsche Filmwirtschaft, sagt Henning Molfenter, Chef von Studio Babelsberg Motion Pictures und Koproduzent des Action-Streifens. Neben dem Umsatz, für den der Film am Standort Babelsberg sorgte, sei der Know-How-Transfer im Bereich der neuen Filmtechnologien durch „Speed Racer“ enorm groß. Von dem Wissen profitiere die Filmwirtschaft für kommende Drehs, so Molfenter. Bei „Speed Racer“ waren die Aufnahmen komplett digital gemacht worden, die aufgenommenen Bilder konnten direkt aus dem Studio auf einen Server gespeichert und von dort verarbeitet werden. Nur so sei die „2,5 D“-Technologie der Wachowski-Brüder umsetzbar gewesen: Dabei werden reale Schauspieler vor grünen Leinwänden gefilmt und die Aufnahmen dann mit virtuellen Sets kombiniert. Für diese „Hintergründe“ wurden Schauplätze in Italien, Marokko, Österreich, der Türkei und im Death Valley in Kalifornien im 360-Grad-Radius gefilmt. Dass Studio Babelsberg die Wachowksi-Brüder und Produzent Joel Silver beim „Speed Racer“-Dreh überzeugt hat, wird sich nach PNN-Informationen Anfang kommender Woche beweisen: Dann soll Drehstart für den neuen Film „Ninja Assassin“ des Teams Wachowski/Silver sein – er ist nach „V for Vendetta“ und „Speed Racer“ der dritte, der im Studio Babelsberg produziert wird.

Sabine Schicketanz

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