Landeshauptstadt: Spektakulär: Geysir für einen Tag
„Tag des offenen Denkmals“ mit Schwerpunktthema Wasser / 38 Programmpunkte in Potsdam
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„Tag des offenen Denkmals“ mit Schwerpunktthema Wasser / 38 Programmpunkte in Potsdam Von Günter Schenke Eine besondere Einmaligkeit findet am Babelsberger Park zum Tag des offenen Denkmals am 12. September statt: Der Geysir im Tiefen See schießt von 12 bis 16 Uhr zu jeder vollen Stunde in die Höhe. Wie viele Meter hoch die Fontäne sprudeln wird, bleibt offen. Ein Probelauf habe eine Höhe von „nur“ zwanzig Metern ergeben, berichtet Stadtkonservator Andreas Kalesse, der für den Denkmaltag in Potsdam verantwortlich ist Die Wasserläufe und Brunnen im Park Babelsberg sind einer von 38 Programmpunkten, die am Sonntag in Potsdam geboten werden. Zum ersten Mal sind die in diesem Jahr eingemeindeten Ortsteile Kartzow und Groß Glienicke dabei. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung: „Wie läuft’s – Schwerpunktthema Wasser.“ Aus diesem Grunde spielen die Wasseranlagen in den Schlossparks eine dominierende Rolle. Neben den Brunnen im Park Babelsberg sind es die Wasserspiele der Orangerie im Park Sanssouci, das Dampfmaschinenhaus an der Neustädter Havelbucht und die große Fontäne unterhalb des Schlosses Sanssouci. Letztere erreicht in der Zeit von 12 bis 15 Uhr zu jeder vollen Stunde ihre maximale Höhe. Potsdam nimmt zum elften Mal am deutschlandweiten „Tag des offenen Denkmals“ teil. Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz hob gestern bei der Vorstellung des Programms hervor, dass der Tag Gelegenheit biete, die vielen Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern, die es in Potsdam im Denkmalschutz gebe, vorzustellen. Stadtkonservator Kalesse berichtet, dass es in jedem Jahr von diesen Seiten Vorschläge gebe, Denkmale öffentlich vorzustellen. „Wir wollen keinen ausschließen“, sagt er. Daher seien zu den zwanzig zentralen Programmpunkten, welche die Deutsche Stiftung Denkmalschutz im Juli veröffentlicht habe, weitere achtzehn hinzugekommen. Nicht alle passten in das Rahmenthema „Wasser“, aber Potsdam könne auf bestimmte Programmpunkte nicht verzichten. Dazu gehöre zum Beispiel die Kirche am Neuendorfer Anger, die ein besonders hervorhebenswertes Beispiel für das erfolgreiche Wirken einer Bürgerinitiative sei. Von 14 bis 17 Uhr empfängt der Förderverein „Alte Neuendorfer Kirche und Neuendorfer Anger e.V.“ seinen Gäste mit Kaffee und Kuchen und bietet Informationen und Führungen an. Potsdam, das vom Wasser durchzogen ist, gar auf einer Insel liegt, kann mit einigen Höhepunkten zum Schwerpunktthema aufwarten. Veranstaltungen wie zum Beispiel an der Schwanenallee am Jungfernsee und am Luftschiffhafen am Templiner See gehören dazu. Aber auch andere Bereiche zum Thema Wasser sind im Angebot, zum Beispiel die Wasserversorgung im Holländischen Viertel oder der russische Brunnen in der Kolonie Alexandrowka. Die Eröffnung des „Tages des offenen Denkmals“ findet bereits am Samstagabend ab 18 Uhr im ehemaligen Großen Militärwaisenhaus zu Potsdam in der Lindenstraße 34a statt. Angekündigt sind unter anderem eine Licht- und Videoinstallation. Selbst der Monopteros, die auf Säulen ruhende Kuppel des Waisenhauses, soll mit dem Thema Wasser zu tun haben. Er diente früher der Schifffahrt als so genannte Landmarke zur Orientierung. Auf Interesse besonders der „Alt-Potsdamer“ dürfte der kleine See im Gutspark Groß Glienicke stoßen. Wie Andreas Kalesse berichtet, sind die Bemühungen Potsdams, den Park unter Schutz zu stellen, bereits weit gediehen. Durch das Inkrafttreten des neuen brandenburgischen Denkmalschutzgesetz sei der Akt in diesem Jahr leider noch nicht vollzogen worden. „Beim Tag des offenen Denkmals handelt es sich nicht nur um einen Event, sondern wir wollen auch zeigen, was im letzten Jahr getan wurde, um Denkmale zu erhalten“, sagt Kalesse zum Anliegen. Im vergangenen Jahr seien 10000 Interessierte gekommen, „soweit wir die Besucher überhaupt zählen können.“ Das vollständige Programm veröffentlichen die PNN in ihrer Ausgabe am Donnerstag.
Günter Schenke
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