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Von Jana Haase: Spendenaufruf für Potsdamer Hospiz

7. Hospiztag: Das geplante Hospiz soll 2010 auf Hermannswerder eröffnen – noch fehlen 400 000 Euro

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Innenstadt – Die Eröffnung eines stationären Hospizes für Potsdam rückt näher. Wie das Haus zur stationären Sterbebegleitung aussehen soll, präsentierte Frank Hohn, der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauer-Stiftung, auf dem gestrigen 7. Potsdamer Hospiztag im Malteser Treffpunkt Freizeit anhand der Baupläne des Potsdamer Architekturbüros Focke. Der Bauantrag soll im September eingereicht werden, im Sommer 2010 soll der Flachbau am Wasser mit acht Hospiz-Plätzen auf der Insel Hermannswerder eröffnen, sagte Frank Hohn.

Bereits am kommenden Mittwoch werde die Betreibergesellschaft „Diakoniehospiz Potsdam“ als gemeinnützige GmbH gegründet, erklärte Hohn weiter. Getragen wird das Projekt zu gleichen Teilen von der Hoffbauer-Stiftung und dem Evangelischen Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin. Und auch der Chef der Einrichtung stehe schon fest: Michael Blümchen, der Leiter des Diakonissenhospizes in Lehnin, soll auch die Potsdamer Einrichtung leiten. Vier der zwölf Hospizplätze in Lehnin werden an das Potsdamer Haus gehen. Bereits jetzt seien die Potsdamer in Lehnin in der Mehrzahl, erklärte Pia Reisert-Schneider, die Chefin des Diakonissenhauses.

Unklar ist derzeit allerdings noch die Finanzierung: 1 Million Euro koste der Bau, so Hohn. Davon seien bisher jedoch erst 600 000 Euro gesichert. Die Finanzierungslücke von 400 000 Euro soll nun mit Spenden geschlossen werden. Dafür warb Hohn gestern auch unter den Teilnehmern des Hospiztages.

Rund 250 Besucher waren nach Veranstalterangaben zum Hospiztag in den Malteser Treffpunkt Freizeit am Neuen Garten gekommen. Das Treffen mit Vorträgen und Workshops für ehrenamtliche und hauptberufliche Sterbebegleiter aus ganz Brandenburg wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (LAGO) und vom Hospiz- und Palliativberatungsdienst Potsdam ausgerichtet und war zugleich die Eröffnungsveranstaltung der zweiten Brandenburgischen Hospizwoche.

In Potsdam seien im vergangenen Jahr 124 Familien mit todkranken Verwandten von den Mitarbeitern des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes betreut worden, sagte Frank Hohn. Unter dem Dach dieses Angebotes der Diakoniegesellschaft Hermannswerder und des Malteser Hilfsdienstes Berlin e.V. arbeiten derzeit in der Landeshauptstadt 53 Frauen und 7 Männer als ehrenamtliche Sterbebegleiter, weitere 12 Frauen und 3 Männer befinden sich im Vorbereitungskurs. Zum Angebot gehören neben der Sterbebegleitung auch Trauergruppen, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche oder für junge Verwitwete.

Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) würdigte die Arbeit der Hospizler gestern: LAGO und Hospizdienst hätten mit ihrem Engagement „das Thema Sterben im Land Brandenburg enttabuisiert“, betonte die Sozialbeigeordnete. Das Hospiz, aber auch die im Bergmann-Klinikum im Jahr 2008 eingerichtete Palliativstation, bezeichnete sie als „einen absolut notwendigen Schritt“: „Ich bin sehr froh, dass wir in Potsdam ein stationäres Hospiz bekommen werden.“

www.hospizdienst-potsdam.de

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