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Sport: „Spiel des Jahres“

Frauenfußball-Bundesliga-Spitzenreiter Turbine Potsdam empfängt heute den FFC Frankfurt

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Hochspannung pur herrscht heute in der Frauenfußball-Bundesliga: Zuerst empfängt der momentane Spitzenreiter Turbine Potsdam (38 Punkte) den Tabellenvierten FFC Frankfurt (34), anderthalb Stunden später wird die Partie zwischen dem Tabellen-Dritten FCR Duisburg (35) und dem Zweiten Bayern München (36) angepfiffen. Eine ähnlich spannende Konstellation gab es in dieser Liga noch nie.

„Wenn wir gewinnen, sind wir weiter ganz vorn dabei“, meint Turbine-Trainer Bernd Schröder, dessen Mannschaft schon ein Spiel mehr bestritten hat als das Verfolger-Trio. Es sei für Potsdam das „Spiel des Jahres“ – aber kein Schicksalsspiel, so Schröder. Eine Vorentscheidung im Titelkampf werde es noch nicht geben. „Auch im Falle eines Sieges wäre es noch ein weiter Weg bis zur Champions League“, so Schröder. Nach dem sechsten Meisterschaftssieg in Folge am Sonntag gegen den TSV Crailsheim (4:0) sind die Potsdamerinnen auf einem guten Weg zurück in den internationalen Fußball – in der kommenden Saison darf neben dem Deutschen Meister auch der Bundesliga-Zweite in der UEFA Women''s Champions League aufspielen.

Schröder ist nicht so vermessen, heute einen Potsdamer Sieg vorauszusetzen. „Fußball ist kein Wunschkonzert, und es gibt Fakten, die uns nicht zum Favoriten dieses Spiels stempeln“, erklärt er. Seine Mannschaft, in der heute erneut die verletzte Jessica Wich fehlen wird, laufe mit einem Durchschnittsalter von knapp über 20 Jahren auf, das Durchschnittsalter der Gäste dürfe heute bei über 26 Jahren liegen. „Die größere Erfahrung spricht also für Frankfurt“, sagt der Trainer und nennt als Beleg dafür gestandene Nationalspielerinnen wie die Ex-Potsdamerinnen Nadine Angerer und Petra Wimbersky, wie Birgit Prinz, Saskia Bartusiak, Tina Wunderlich und Kerstin Garefrekes, die in dieser Saison mit zehn Toren bislang treffsicherste Frankfurterin ist. „Dagegen sind wir mit unseren drei jungen Nationalspielerinnen Waisenknaben“, so Schröder, dessen Team gegen den Erzrivalen in der Vergangenheit daheim meist nicht sonderlich gut aussah. Turbine schaffte im November 2007 am Babelsberger Park ein 1:1 und verlor das Rückspiel am Main mit 0:4. „Dennoch ergeben wir uns nicht von vornherein unserem Schicksal“, verkündet Schröder. „Am Ende dürfte die Tagesform entscheiden. Die Mannschaft wird erfolgreich sein, die ihr Spiel durchsetzt.“

Auch Siegfried Dietrich will sich vorab nicht auf einen Spielausgang festlegen. „Am Mittwoch stehen sich zwei ganz unterschiedliche Mannschaften gegenüber. Da bleibt abzuwarten, ob die etwas erfahrenere oder die junge wilde Truppe gewinnt“, meint der umtriebige Manager des FFC Frankfurt, dessen Klub heute Mittag nach Berlin und am späten Abend noch heim fliegen wird. Michael Meyer

Anpfiff ist heute um 17.30 Uhr.

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