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Landeshauptstadt: Spielbank soll Sucht-Vorsorge unterstützen Die Andere: Glücksspiel hat Suchtpotenzial

Die Stadtverordneten haben gestern Abend die Frage diskutiert, ob die Spielbank Potsdam „Jokers Garden“ an der Breiten Straße sich an den Kosten der Suchtprävention beteiligen sollte. Das Stadtparlament kam überein, dass sich die Verwaltung bei der Spielbank für eine verstärkte Verwendung von Sponsoringgeldern für die Suchtprävention einsetzen wird.

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Die Stadtverordneten haben gestern Abend die Frage diskutiert, ob die Spielbank Potsdam „Jokers Garden“ an der Breiten Straße sich an den Kosten der Suchtprävention beteiligen sollte. Das Stadtparlament kam überein, dass sich die Verwaltung bei der Spielbank für eine verstärkte Verwendung von Sponsoringgeldern für die Suchtprävention einsetzen wird. Im Hauptausschuss soll der genaue Antragstext formuliert werden. Axel Kruschat (Die Andere) erklärte zu seinem Antrag, das Glücksspiel habe ein gewisses Suchtpotenzial inne. Es wäre daher wünschenswert, wenn sich die Spielbank an den Kosten der Suchtprävention beteilige. Seinem Antragstext zufolge sollten diese Mittel zur Aufklärung „nicht stoffgebundener Suchterkrankungen (z.B. Spielsucht) dienen“ und fachlich durch die Präventionsstelle unterstützt werden. Hintergrund sei die Tatsache, dass die Stadt Potsdam im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten sehr geringe Mittel für die Sucht-Vorsorge ausgebe. Der Finanzbeigeordnete Burkhard Exner sagte in Reaktion auf den Antrag, die Spielbank werde gemäß Spielbankgesetz des Landes Brandenburg nicht privat betrieben, mittelbar stehe dahinter als Betreiber das Land Brandenburg. Bis zu 80 Prozent des Bruttospielertrages gehe an das Land, 15 Prozent davon erhalte die Stadt Potsdam. Dieser Betrag habe sich in den letzten Jahren stets erhöht. Laut Exner nahm die Stadt im Jahr 2002 etwa 322000 Euro ein, 2004 waren es bereits 652000 Euro. In diesem Jahr sind es bis zum Stand Ende Oktober bereits 559000 Euro, so der Finanzbeigeordnete. Einen Teil dieser Einnahmen der Stadt für die Suchtprävention einzusetzen, bedeute einen Eingriff in den städtischen Haushalt, so Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Diese Frage müsste in den entsprechenden Haushaltsdebatten diskutiert werden. Kruschat bezog sich jedoch nicht auf die Stadt als Förderer der Suchtprävention, sondern brachte das Sponsoring der Spielbank ins Gespräch. Diese Förderung könne doch in Richtung der Suchtprävention gelenkt werden. „Da bin ich nicht grundsätzlich abgeneigt“, lenkte der Oberbürgermeister ein. Auch Hans-Jürgen Scharfenberg (Linkspartei.PDS) befürwortete, das Sponsoring der Spielbank für die Suchtprävention zu erschließen. gb

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