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Landeshauptstadt: Spielbank verliert

Weniger Gewinn wegen Rauchverbot und Sperrliste

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2008 war kein Glücksjahr für die Spielbank Potsdam: Der Bruttospielertrag – das Geld, was die Gäste am Spieltisch oder Automaten verloren haben – sank im Vergleich zum Vorjahr um eine Million Euro auf 9,8 Millionen Euro. Heike Wycisk, Sprecherin der Brandenburgischen Spielbanken GmbH, sprach gestern von einem „verhaltenen Wirtschaftsjahr“. Als Folge des Gewinnrückganges seien 2008 aus der Spielbank in der Schloßstraße nur 5,3 Millionen Euro in den Landeshaushalt geflossen – 2007 waren es noch 7,6 Millionen Euro. Ein Teil des Geldes geht auch an die Potsdamer Stadtkasse.

Grund für die gesunkene Spielfreude der Potsdamer sei „eine Mischung aus drei Dingen“, erklärte Spielbank-Sprecherin Heike Wycisk den PNN. Sie macht neben der „allgemeinen wirtschaftlichen Lage“ auch das im Januar 2008 in Kraft getretene Rauchverbot und die verschärften Zugangskontrollen für Casinos seit 2008 für das „verhaltene Wirtschaftsjahr“ an den Spielbanken verantwortlich.

Tatsächlich betrifft der Rückgang nur das Automatenspiel: Während an den Spieltischen der Bankgewinn um 9,3 Prozent stieg, lag er im Automatenbereich 13,3 Prozent unter Vorjahresniveau. Mit dem relativ freien Zugang zum Automatenspiel ist seit Januar 2008 Schluss, erläutert Wycisk. Gemäß dem neuen „Staatsvertrag zum Glücksspielwesen“ müssen sich erstmals alle Casino-Gäste ausweisen – vorher war das nur bei Spieltisch-Spielern notwendig: Vom Eintritt ausgeschlossen blieben Spieler, die auf der neu eingeführten zentralen bundesweiten Sperrliste der Spielbanken stehen – etwa, weil sie Spielschulden gemacht haben oder spielsüchtig sind.

Weitere Gäste sind offenbar wegen des Rauchverbotes ausgeblieben, glaubt Wycisk – genaue Besucherzahlen haben die Brandenburger Spielbanken nicht veröffentlicht. In der Potsdamer Spielbank „Joker’s Garden“ sei erst im November 2008 ein Raucherbereich eingerichtet worden, erklärte Heike Wycisk.

Für immerhin 881 Gäste hat sich der Spielbank-Besuch 2008 trotzdem gelohnt: Sie konnten einen „Großgewinn“ mit mehr als 5000 Euro nach Hause nehmen. Den höchsten Einzelgewinn erspielte eine Besucherin im Juli 2008 am Automaten: Sie knackte den Brandenburg-Jackpot mit 136 068 Euro.

Die Brandenburgische Spielbanken GmbH ist Tochter der Land Brandenburg Lotto GmbH und betreibt neben der Spielbank Potsdam auch zwei Casinos in Cottbus und Frankfurt/Oder. Der Bruttospielertrag aller drei Standorte sank 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Millionen Euro auf jetzt 14,2 Millionen Euro. jaha

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