Landeshauptstadt: Spinner breiten sich aus
Schon 300 Eichen im Neuen Garten befallen
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300 Bäume sind derzeit allein im Neuen Garten mit den gefährlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen, bestätigte am gestrigen Mittwoch die Schlösserstiftung auf PNN-Anfrage. Das sind etwa 100 mehr als zuletzt angenommen. Insgesamt geht die Stiftung von etwa 1500 betroffenen Bäumen in allen Parks der Schlösserstiftung aus, so Sprecherin Tina Schümann. Betroffen sind auch die Pfaueninsel, der Park Sanssouci und der Park Babelsberg. Die Arbeiten zur Beseitigung der Raupen seien in vollem Gange. Ein Firma sauge die Nester ab. Schwerpunkt der Arbeiten sei aktuell der Neue Garten, weil dort zahlreiche Bäume befallen seien. „Wir fangen da an, wo sich viele Menschen aufhalten“, sagte Schümann.
Die Schlösserstiftung geht davon aus, der Plage innerhalb von zwei Wochen Herr zu werden. Der Höhepunkt der Verbreitung der Tiere sei dann überschritten. Sie verpuppen sich, werden zu graubraunen Schmetterlingen. Solange werden die Nester bekämpft. Für das Absaugen habe man sich entschieden, weil so die besonders für Allergiker gefährlichen Haare der Raupen nicht in die Luft gelangen. Außerdem sei das Absaugen auch umweltverträglicher als beispielsweise Chemikalien zu versprühen.
Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners können beim Menschen schwere Haut- und Augenreizungen sowie Atemwegserkrankungen auslösen. Als Warnung für die Besucher sind an den Parkeingängen Hinweisschilder aufgestellt worden. Bereits in den vergangenen zwei Jahren waren viele Potsdamer Eichen von den gefräßigen Raupen befallen. In diesem Jahr haben sich die Raupen jedoch deutlich mehr ausgebreitet, so Schümann. Es wird vermutet, dass sich die Tiere wegen des relativ trockenen Frühjahrs gut vermehren konnten.
Nach Schätzungen des Rathauses gibt es im Stadtgebiet 40 000 bis 50 000 Eichen. Das Gesundheitsamt der Stadt rät seit Beginn der Ausbreitung der Eichenprozessionsspinner vor mehr als einer Woche zu erhöhter Aufmerksamkeit. Man solle sich nicht im Umfeld befallener Bäume aufhalten oder auf den Boden setzen. Bei einer Berührung mit Raupenhaaren sollen betroffene Körperteile mit Wasser abgespült werden.
Fragen zum Thema beantwortet das Gesundheitsamt unter Tel.: (0331) 289 23 71 und 289 23 72. Marco Zschieck
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