Landeshauptstadt: Sprach- schwierigkeiten im „Traumland“
Lucia Muriel wohnt seit 1976 in Deutschland. Sie spricht akzentfrei deutsch, aber erinnert sich an die Zeiten, als sie in Deutschland neu war.
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Lucia Muriel wohnt seit 1976 in Deutschland. Sie spricht akzentfrei deutsch, aber erinnert sich an die Zeiten, als sie in Deutschland neu war. Deshalb arbeitet sie nun mit dem Projekt FaZIT zusammen. „Ich bin sicher, dass einige Asylsuchende und Zuwanderer Hilfe brauchen, die alltäglichen Sprachhürden beim Arzt oder auf den Behörden zu überwinden. Diese Hilfe zu leisten, ist das Ziel unseres Projekts“, so die Diplom-Psychologin aus Ecuador. Lucia, ein Philosoph aus Nicaragua, eine Sozialpädagogin aus Russland, zwei Spezialisten aus Deutschland sowie ein Sprachwissenschaftler aus dem Irak - das ist das Team um den Soziologen Wolfgang Bautz, der seit vier Jahren den Brandenburger Fachberatungsdienst Zuwanderung, Integration und Toleranz in der Kirschallee leitet. Dieses seit 1992 existierende Projekt kooperiert mit verschiedenen kommunalen Verwaltungen, Vereinen und bürgerlichen Initiativen des Landes Brandenburg und wird von der Landesregierung, der Bundesregierung und der Europäischen Union finanziert. „Heute sind wir auf der Suche nach Menschen, die gut Deutsch sprechen und sich in einer Fremdsprache zuhause fühlen“, sagt Lucia Muriel. Sie ist froh, dass sich die ersten 30 Freiwilligen der neuen Unterstützergruppe schon heute treffen. „Viele Zuwanderer kommen nicht freiwillig in unser Land. Deutschland ist für sie kein Traumland. Sie haben schmerzhafte Flucht- oder Kriegserfahrungen. Es kann uns nur freuen, dass es so viele Menschen gibt, die bereit sind anderen zu helfen, sich in die neuen Lebensbedingungen einzufinden“, sagt Wolfgang Bautz. Brandenburg vereint insgesamt 160 Nationen. Doch bedeute es nicht, dass jeder Zuwanderer Probleme habe, behauptet der Leiter des Projekts. „Einreisende haben dieselben Probleme, wie Einheimische. Aber sie spüren alle Nachteile der modernen Gesellschaft verstärkt“, so Bautz. Alexandra Dejewa Der Fachberatungsdienst Zuwanderung, Integration und Toleranz befindet sich in der Kirschallee 7. Weitere Informationen unter Tel.: (0331) 505 33 78, auf der Internet-Seite: www.fazit-brb.de oder per E-Mail: kontakt@fazit-brb.de.
Alexandra Dejewa
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