Landeshauptstadt: Stadt kämpft um Panzerhalle: Stadtverordnete für Erhalt des Atelierhauses
Groß Glienicke - Für den langfristigen Erhalt der Panzerhalle in Groß Glienicke als Atelierhaus und Ausstellungsgebäude wird sich der Potsdamer Oberbürgermeister bei den Eigentümern, der Gewobag Berlin, einsetzen. Dazu verpflichteten ihn die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am gestrigen Abend.
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Groß Glienicke - Für den langfristigen Erhalt der Panzerhalle in Groß Glienicke als Atelierhaus und Ausstellungsgebäude wird sich der Potsdamer Oberbürgermeister bei den Eigentümern, der Gewobag Berlin, einsetzen. Dazu verpflichteten ihn die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am gestrigen Abend. Mit großer Mehrheit nahmen sie einen entsprechenden CDU-Antrag an. Zuvor hatte dem bereits der Kulturausschuss einstimmig zugestimmt.
Wie der Ausschussvorsitzende Eberhard Kapuste (CDU) sagte, sei „der GAU“ (der größte anzunehmende Unfall - die Red.) bereits eingetreten, allen Künstlern seien zum 30. Juni kommenden Jahres gekündigt worden. „Da muss auf hoher Ebene eingeschritten werden“, so Kapuste. Sowohl Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) als auch Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) müssten sich für den Erhalt der ehemaligen Panzerhalle als Kulturort einsetzen. Die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer gab zu Bedenken, dass die Künstler nur Zwischennutzungsverträge hätten und ihnen klar war, dass sie die Panzerhalle wieder verlassen müssen. Der Eigentümer wolle bis 2008 Baufreiheit schaffen und die Panzerhalle abreißen. „Wir haben kaum eine rechtliche Handhabe“, erklärte die Beigeordnete. Die Preußenhalle sei nicht ausgelastet, so lautete ihr Alternativvorschlag. Dem widersprach Peter Kaminski (Linkspartei.PDS): Die Preußenhalle könne die 25 Groß Glienicker Künstler aus der Panzerhalle nicht aufnehmen, sie sei ausgelastet. Und weiter: Zwar hätten die Künstler nur Zwischennutzungsverträge, dennoch habe die Panzerhalle mittlerweile „bundes- und europaweite Ausstrahlung“ erlangt. Zudem stehe sie am Rande der bebaubaren Fläche. 80 Prozent des Areals könnten bei einem Erhalt des einmaligen Kunst- und Kulturortes dennoch bebaut werden. Wie dem CDU-Antrag zu entnehmen ist, plant die Gewobag Berlin dort die Errichtung einer „Waldsiedlung“.
Die Panzerhalle Potsdam gilt als ein wichtiger Ort für die zeitgenössische bildende Kunst in Potsdam – insbesondere weil sie nicht im Stadtzentrum liegt, wie Kapuste verdeutlichte. gb
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