Landeshauptstadt: Stadt kauft Bahngelände zum Mindestpreis
Speicherstadt: Grundstückskauf bringt nördliche Speicherstadt komplett in städtische Hand / Bauarbeiten im Südteil 2010 beendet
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Teltower Vorstadt - Der Weg zur Entwicklung der nördlichen Speicherstadt wird frei: In dieser Woche will die Stadt dort ein 10 000 Quadratmeter großes Grundstück von der Deutschen Bahn kaufen. Damit ist das Gelände zwischen Leipziger Dreieck, Leipziger Straße und Persius-Speicher komplett in städtischer Hand – die Voraussetzung für die Entwicklung und Investorensuche durch den Sanierungsträger Potsdam. Das sagte Gabriele Kaupmann vom Sanierungsträger gestern Vormittag bei einem Vorort-Termin, zu dem Die Linke eingeladen hatte. Neben Kaupmann informierte auch Ingo Bethke, der Geschäftsführer der Prinz von Preußen Grundbesitz AG, über den Stand der Sanierung der drei historischen Speichergebäude im Südteil der Speicherstadt. Das Interesse war groß: Mehr als 100 Potsdamer kamen zum Rundgang.
Den Preis für das Bahn-Grundstück nannte Kaupmann nicht. Die Stadt habe sich auf die Ausschreibung der Deutschen Bahn beworben und im Bieterverfahren mit dem Mindestgebot den Zuschlag erhalten. Andere Interessenten dürfte es also nicht gegeben haben. Mit dem Kauf reduziert sich die Zahl der Eigentümer auf dem 7,6 Hektar großen Speicherstadt- Areal von früher acht auf jetzt zwei.
Bevor mit der Vermarktung der Nordspeicherstadt begonnen werden kann, müssen die Stadtverordneten nun einen Bebauungsplan beschließen. Der könnte laut Kaupmann bereits Ende 2008 vorliegen. Für den mittleren Teil der Speicherstadt gibt es dagegen seit Juli eine „städtebauliche Rahmenvereinbarung“ – in der auch ein sechs Meter breiter Uferweg für Fußgänger und Radfahrer festgeschrieben ist. Das Areal soll im Oktober auf der Immobilien-Messe „Expo Real“ in München vermarktet werden, so Kaupmann.
In der südlichen Speicherstadt wird unterdessen bereits seit dem Frühjahr gebaut: Gut 6 Millionen Euro investiert die Prinz von Preußen AG in die Sanierung des sogenannten Schinkel-Hampel-Speichers direkt am Wasser, erklärte Geschäftsführer Ingo Bethke gestern. Bis Sommer 2009 sollen in dem ehemaligen Kornspeicher 30 Luxus-Wohnungen entstehen. Die 80 bis 200 Quadratmeter großen Wohnungen seien bereits verkauft – zu Quadratmeterpreisen zwischen 3200 und 4600 Euro. Auch die 16 geplanten Wohnungen im Boehlke-Speicher direkt neben dem Wasserwerks-Gelände seien verkauft. Für die Zwei-Millionen-Euro-Sanierung des Speichers erwarte er „in Kürze“ die Baugenehmigung, so Bethke.
Die Baugenehmigung für das dritte Gebäude der Prinz von Preußen AG, den Persius-Speicher, sei beantragt. Die Bauarbeiten an dem Sechsgeschosser mit Türmchen sollen spätestens im Frühjahr 2009 beginnen. Auf 3500 Quadratmetern sind dort 30 Eigentumswohnungen geplant. Kostenpunkt: Bis zu 4600 Euro pro Quadratmeter. „Wir haben mit der Vermarktung angefangen“, so Bethke. Die Fertigstellung des Areals der südlichen Speicherstadt sei für Frühjahr 2010 geplant.
„Der Persius-Speicher interessiert mich am meisten“, erklärte Franz-Wilhelm Prinz von Preußen, der Aufsichtsratsvorsitzende der Immobilienfirma, gestern. Er bezeichnete den Platz vor dem zentralen Speicher – wo es zur Fußball-WM 2006 eine Strandbar gab – als „einen der schönsten Plätze Potsdams“.
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