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Das Karstadt-Kaufhaus gilt als Zugpferd für den Innenstadthandel in Potsdam.

© Ottmar Winter

Update

Stadt trotz Karstadt-Krise optimistisch: „Noch keine Signale“ für Schließung

Im Rathaus geht man davon aus, dass das Potsdamer Einkaufshaus trotz des Insolvenzverfahrens erhalten bleibt. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) schaltet sich ein.

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Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat angesichts des erneuten Insolvenzverfahrens der Kaufhauskette Galeria Karstadt das Gespräch mit dem Handelsverband Berlin-Brandenburg und der Leiterin des Karstadt-Hauses in der Brandenburger Straße gesucht. Das erklärte Stadtsprecher Markus Klier am Mittwoch den PNN. „Es gibt noch keine Signale, dass Potsdam als Standort betroffen sein könnte“, so der Sprecher: „Wir gehen davon aus, dass Potsdam als starke Tourismus-Destination und Standort mit einiger Kaufkraft eine gute Position hat.“

Kaufhauskonzern macht keine Aussage zu einzelnen Standorten: Einzelfallbetrachtungen laufen

Für Mitte November sei zudem vereinbart, dass Schubert gemeinsam mit dem Wirtschaftsbeigeordneten Bernd Rubelt (parteilos) einen Galeria-Standort in Kassel besucht. Dort wollen sich die beiden über den Umbau einer Kaufhaus-Filiale, die als Vorbild für die Potsdamer Standort dienen soll, informieren, erklärte der Stadtsprecher. Der Termin sei bereits länger geplant.

Wie berichtet sorgt das neue Insolvenzverfahren für Unruhe bei anderen Gewerbetreibenden in Potsdam. Der Insolvenzverwalter des Gesamtkonzerns hatte angekündigt, dass nur ein harter Kern der 131 bundesweit verbliebenen Häuser erhalten werden könne. Im Raum steht die Schließung von jedem dritten Haus. Welche genau das sind, soll spätestens in drei Monaten feststehen. „Über einzelne Standorte, die jetzt Gegenstand einer sehr sorgfältigen Einzelfallbetrachtung und Analyse sind, können wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussagen treffen“, erklärte der Kaufhauskonzern am Mittwoch auf eine PNN-Anfrage zur Zukunft der Filiale in Potsdam.

Verdi will um jeden Arbeitsplatz kämpfen

Conny Weißbach, die Fachbereichsleiterin Handel bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Berlin-Brandenburg, hatte gegenüber den PNN angekündigt, dass man um jeden Standort und jeden Arbeitsplatz kämpfen werde. Sie forderte vom Eigentümer René Benko Investitionen in die Zukunft der Häuser und die Umsetzung von lange angekündigten Verbesserungen unter anderem bei der Verzahnung von Online- und Offline-Handel.

Zu DDR-Zeiten war das Warenhaus Teil der Kette „Konsument“.
Zu DDR-Zeiten war das Warenhaus Teil der Kette „Konsument“.

© Manfred Thomas

Die Potsdamer Filiale stand bei der letzten Krise des Kaufhauskonzerns 2020 schon einmal auf der Streichliste, war dann aber nach Gesprächen auch mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) doch gerettet worden. Als problematisch galt damals insbesondere die hohe Miete, nicht aber die Umsatzentwicklung in der Filiale.

Das Karstadt-Kaufhaus gilt als Zugpferd für den Handel in der Potsdamer Innenstadt. Das 1905 eröffnete Haus war zu DDR-Zeiten Teil der „Konsument“-Warenhauskette. Nach dem Mauerfall ging es zunächst an Horten. Nach einem Dachstuhlbrand Mitte der 1990er-Jahre wurde es geschlossen und nach umfangreicher Sanierung 2005 als Karstadt-Haus wiedereröffnet.

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