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Stadtwerbung für ein goldenes Reh. Die Verleihung des Medienpreises Bambi in der Babelsberger Metropolishalle soll sich bald im Stadtbild widerspiegeln, kündigte die Potsdamer Marketingchefin Sigrid Sommer an. 

© Manfred Thomas

Von Kay Grimmer: Stadtweite Bambi-Werbung geplant

Verwaltung will Aktionen mit Händlern und Gastronomen organisieren, um Potsdam auf die Verleihung des Medienpreises am 26. November einzustimmen

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Mit einer stadtweiten Marketing-Kampagne will Potsdam für eine Bambi-Begeisterung unter Einwohnern und Touristen sorgen. Das kündigte Potsdams Marketing- Leiterin Sigrid Sommer auf PNN-Anfrage an – knapp zwei Monate, bevor am 26. November der Medienpreis erstmals in Babelsberg verliehen wird. „Wir sind bestrebt, dass es eine besondere und einzigartige Veranstaltung sein wird, die über den Bereich der Metropolishalle hinaus in der Stadt erlebbar ist“, sagte Sommer.

Die Verleihung des Medienpreises aus dem Verlagshaus Hubert Burda wird 2009 und 2010 in der Babelsberger Metropolishalle stattfinden. Stark gemacht für Potsdam als Austragungsort hatte sich Wahl-Potsdamer und Burda-Vorstandsmitglied Philipp Welte. Die Verleihung kostet nach Angaben Weltes rund vier Millionen Euro. Der größte Teil werde über Sponsoren finanziert, das Land Brandenburg steuere 125 000 Euro aus der Filmförderung bei. Potsdam beteilige sich mit 50 000 Euro aus dem Marketingetat.

Details zu den Planungen rund um die Bambi-Verleihung in der Stadt wollte Marketing-Chefin Sommer allerdings noch nicht verraten. Auch bei Burda hält man sich vorerst noch bedeckt. Allerdings bestätigte Sommer, dass man sich derzeit in „intensiven Gesprächen“ mit allen Beteiligten befinde, um die Bambi-Werbeaktion zu entwickeln. „Wir wollen Bürger, aber auch Gastronomen, die touristischen Unternehmen, die Hotels und Potsdams Händler in die Kampagne mit einbeziehen“, plant Sigrid Sommer. Denn sowohl die Händlervereinigung AG Innenstadt (Agip) als auch „Potsdam mittendrin“, ein Zusammenschluss von Potsdamer Gastronomen, gaben auf PNN-Nachfrage an, bislang noch nicht über mögliche Vorhaben informiert worden zu sein.

Dabei hat im vergangenen Jahr die Stadt Offenburg – Stammsitz des Burda-Verlags – nach PNN-Recherchen gezeigt, wie gelungene Werbung für die Verleihung des Medienpreises und für die Stadt selbst aussehen kann: In Offenburg wurde ein roter Teppich von der Veranstaltungshalle am Stadtrand bis ins Stadtzentrum gelegt. Geschäfte, Privathäuser, Lokale, alle konnten sich einen Teil des Belags sichern. Einen besonderen Clou landete die Stadtverwaltung mit eigens angefertigten Bambi-Hollywood-Sternen, die auf die Gehwege montiert wurden und so auf das Fest aufmerksam machten. Offenburger Bürger bildeten mit Kerzen ein überlebensgroßes Rehkitz im Stadtzentrum. Die Bürgermeisterin der Stadt, Edith Schreiner, engagierte sich persönlich für eine stadtweite Kampagne unter dem Titel „Wir sind Bambi“. Offenburg investierte 80 000 Euro in das Marketing, den Großteil der Werbekosten übernahm allerdings Hubert Burda Medien selbst.

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) scheint indes die Öffentlichkeitswirksamkeit des größten deutschen Medienpreises für die Stadt zumindest verbal erkannt zu haben. Fehlte das Stadtoberhaupt noch bei der Verkündung des neuen Bambi-Austragungsorts, der Babelsberger Metropolishalle, zeigt sich Jakobs nach Presseanfrage nun „sehr erfreut, dass die Bambiverleihung 2009 und 2010 in Potsdam stattfinden wird“. Die Verleihung der goldenen Rehkitze wird am 26. November zur besten Sendezeit in der ARD übertragen. Erwartet werden 800 prominente Gäste, darunter viele internationale Stars. Bereits in der kommenden Woche findet in Berlin die Benefiz-Gala „Tribute to Bambi“ statt, bei der unter anderem auch für die Potsdamer „Arche“ in Drewitz gesammelt wird.

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