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ATLAS: Steilvorlage

Er ist noch nicht einmal offiziell gekürt, da sorgt der designierte Bundestagsdirektkandidat der Linken in Potsdam, Norbert Müller, für erhebliche Irritationen. Freimütig bekennt er sich zu seiner Mitgliedschaft in der Roten Hilfe – eine bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtete Organisation, die als linksextrem eingestuft wird und unter anderem die Rote Armee Fraktion (RAF) verharmlost.

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Er ist noch nicht einmal offiziell gekürt, da sorgt der designierte Bundestagsdirektkandidat der Linken in Potsdam, Norbert Müller, für erhebliche Irritationen. Freimütig bekennt er sich zu seiner Mitgliedschaft in der Roten Hilfe – eine bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtete Organisation, die als linksextrem eingestuft wird und unter anderem die Rote Armee Fraktion (RAF) verharmlost. Sein Engagement in dem Verein dürfte Folgen haben: Statt über seine politischen Inhalte zu reden, wird der junge Lehramtsstudent, der sich selbst auch als Kommunist bezeichnet, in nächster Zeit zu erklären haben, wie es um sein Verhältnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bestellt ist. Statt über linke Politik zu reden, wird er sich in Debatten vor der Wahl Fragen zur Roten Hilfe anhören müssen – völlig zu Recht. Denn natürlich werden die Mitbewerber der anderen Parteien eine solche Steilvorlage aufgreifen. Damit sinken die Chancen von Müller, ein ähnlich gutes Ergebnis zu erzielen wie der frühere Linken-Kandidat Rolf Kutzmutz, der vor vier Jahren fast SPD-Frontfrau Andrea Wicklein übertrumpfen konnte, schon jetzt fast gen Null. Spannend wird die Reaktion der Linken sein, deren Mitglieder Müller Mitte Dezember nach Maßgabe der Parteispitze zum Bundestagsbewerber küren sollen: Wird die linke Basis tatsächlich einen solchen Kandidaten mittragen?

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