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Landeshauptstadt: Stibb-Verein bangt um Fördergelder

Der Kinderschutzverein Sozial-Therapeutisches Institut Berlin-Brandenburg bangt um Teile seiner finanziellen Förderung ab dem kommenden Jahr. Denn zwar bestätigte der Jugendhilfeausschuss am Donnerstagabend die alljährliche Fördersumme von 25 000 Euro für die Kinderschutzarbeit des Trägers, etwa in seinem „Haus der Prävention“ in der Goethestraße.

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Der Kinderschutzverein Sozial-Therapeutisches Institut Berlin-Brandenburg bangt um Teile seiner finanziellen Förderung ab dem kommenden Jahr. Denn zwar bestätigte der Jugendhilfeausschuss am Donnerstagabend die alljährliche Fördersumme von 25 000 Euro für die Kinderschutzarbeit des Trägers, etwa in seinem „Haus der Prävention“ in der Goethestraße. Doch machte Jugendamtschef Norbert Schweers auch klar, dass sich der Stibb-Verein im kommenden Jahr wegen neuer Vergabekriterien auf einen Wettbewerb mit anderen Trägern einstellen müsse, die ähnliche Leistungen anbieten.

Bei der Ausschuss-Sitzung störte sich daran niemand – auch die anwesende Stibb-Chefin Annelie Dunand erbat nicht das Wort. Doch hat sich die Stibb-Chefin nach PNN-Informationen bereits per Brief an Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gewandt mit der Bitte um Hilfe. Neben der jetzt unsicheren Kinderschutzpauschale erhält der Verein von der Stadt jährlich rund 254 000 Euro für den Kindertreff am Stern und eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle.

Im vergangenen Jahr hat der Stibb-Verein nach Angaben aus seinem aktuellen Jahresbericht 258 Klienten aus Potsdam und der näheren Umgebung betreut, 2009 waren es noch 290, ein Jahr zuvor 239. In seiner Arbeit stellt der Stibb nach eigenen Angaben „die Kinder ins Zentrum der Unterstützung“. In dem Bericht werden zu dieser Art „präventivem Kinderschutz“ mehrere aus Sicht des Vereins erfolgreiche Beispiele angeführt. Geschildert wird zum Beispiel, wie in einem Sportverein aus der Region ein neues Mitglied, ein Mann mittleren Alters, immer wieder Kontakt zu Jugendlichen gesucht habe – selbst bei einer gemeinsamen Übernachtung auf dem Clubgelände und in Anwesenheit einer Mutter. Diese habe sich, als sich der Mann auch ihrem Kind immer wieder genähert habe, schließlich an den Stibb-Verein gewendet. Nach längerenen Schwierigkeiten, im Club Gehör und Verständnis zu finden, habe eine Informationsveranstaltung und ein paralleler Fall sexuellen Missbrauchs in einem weiteren Verein für Umdenken gesorgt: Der Mann sei mit dem Verdacht gegen ihn konfrontiert worden und habe seine pädophilen Neigungen zugegeben. „Daraufhin musste er den Verein sofort verlassen“, heißt es in dem Bericht – dem Stibb e.V. sei für die Beratung „gedankt“ worden, heißt es in der Darstellung. Henri Kramer

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