Potsdam: Stillstand in Richtung Süden
UPDATE. Mit einer neuen Baustelle an der Heinrich-Mann-Allee droht auf drei Hauptstraßen täglich Stau. Zudem gab es am Mittwoch auf dem derzeitigen Verkehrs-Nadelöhr Nuthestraße einen schweren Unfall.
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Potsdam - Potsdams Autofahrer müssen sich seit Mittwoch noch deutlich stärker als sonst in Geduld üben – besonders in Richtung Südosten und Süden sorgen nun gleich mehrere Baustellen für Stau vor allem im Berufsverkehr. So ist die täglich von rund 20 000 Autos befahrene Heinrich- Mann-Allee seit gestern Nachmittag in beide Richtungen nur noch einspurig befahrbar – das Resultat war gegen 17 Uhr ein einige Hundert Meter langer Stau zwischen Blauhaus und Horstweg. Ein Bild, das sich in den nächsten Tagen auch im morgendlichen Berufsverkehr wiederholen dürfte, warnt die Stadtverwaltung doch vorsorglich vor weiteren Staus.
Schon am gestrigen Vormittag war es wegen eines Unfalls auf der Nuthestraße besonders eng geworden. Ein Lkw hatte sich zwischen den Ausfahrten Horstweg und Wetzlarer Straße quergestellt. Dabei war der Beifahrer schwer verletzt worden. Die Schnellstraße musste wegen der Bergungsarbeiten – auch die Feuerwehr war im Einsatz – stadtauswärts für fast eine Stunde gesperrt werden.
Dadurch war Potsdams meistbefahrene Ausfallstraße blockiert. An normalen Wochentagen fahren hier zwischen 70 000 und 80 000 Fahrzeuge in beiden Richtungen durch. In den laufenden Sommerferien sind es etwa 20 Prozent weniger, schätzt das städtische Verkehrsmanagement. An der Unfallstelle ist die Schnellstraße derzeit ohnehin ein Nadelöhr: Bis zum 3. August wird hier die Brücke über die Wetzlarer Straße saniert. Statt vier Spuren gibt es nur zwei. Autofahrern bleibt nur die Möglichkeit, zu warten oder eine andere Route zu wählen.
Doch das wird immer schwieriger. Nun kommt die Baustelle an der Kreuzung von Heinrich-Mann-Allee und Horstweg hinzu. Bis Ende März 2013 wird dort die Fahrbahn saniert. Pünktlich zur Stoßzeit am Mittwochnachmittag war die Kreuzung auf einer Seite abgesperrt. Die Autos nutzen nun in beiden Richtungen die Fahrspuren, die sonst eigentlich stadtauswärts führen. Ab 16.30 Uhr regelte eine Baustellenampel den Verkehr. Besonders Richtung Rehbrücke bildete sich ein Rückstau. In der Gegenrichtung war wenig Verkehr.
Als Alternative Richtung Süden fällt auch die Michendorfer Chaussee (B 2) aus. Dort wird seit Dienstag gebaut. Wegen der Sanierung der Nesselgrundbrücke gibt es bis Ende September nur eine Spur. Die Autos müssen an einer Gegenverkehrsampel warten. Für fast drei Wochen gibt es somit keine leistungsfähige Hauptverkehrsstraße aus Potsdam in Richtung Süden und Südosten. Insgesamt listet die Internetseite des Potsdamer Verkehrsmanagements derzeit 25 Baustellen im Stadtgebiet auf. Unter www.mobil-potsdam.de soll auch angezeigt werden, wo der Verkehr stockt. Am Mittwochabend war diese Funktion für einige Straßen, aber nur in Richtung Zentrum verfügbar, stadtauswärts wurden teilweise keine Meldungen angezeigt.
Unterdessen untersucht die Polizei, wie es zu dem schweren Lastwagen-Unfall kommen konnte. Dabei war der Beifahrer des Wagens durch die Windschutzscheibe geflogen und schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, hatte der 55 Jahre alte Fahrer des Lastwagens vor der Baustelle in der Nuthestraße scharf bremsen müssen. Dabei verlor der Fahrer die Kontrolle über den Wagen: Das Fahrzeug brach aus, drehte sich um die eigene Achse und stieß gegen eine Leitplanke. Der 57-jährige Beifahrer aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark musste mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden. Laut einer Polizeisprecherin könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Mann nicht angeschnallt war. Nun solle ein Gutachten die Unfallursache klären, so die Polizei.
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