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So sollte das neue Stadtlogo im ersten Entwurf aussehen.

© PNN/Michael_Bahlo

Streit um Potsdamer Stadtlogo: Der „Padler“ muss gegen das Sanssouci-Signet antreten

In der Debatte um das neue Potsdamer Stadtlogo haben die Stadtverordneten das letzte Wort. Gegen den vom Rathaus favorisierten Entwurf gibt es weiter viele Vorbehalte.

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Im Streit um das neue Stadtlogo für Potsdam stehen die Stadtverordneten voraussichtlich noch im Sommer vor der Wahl: Soll eine überarbeitete Version des bisherigen Weinberg-Logos auch künftig Verwendung finden, also die bekannte schematisierte Ansicht von Schloss Sanssouci und den Weinbergterrassen? Oder soll es doch der sogenannte „Padler“ sein, der Wunschentwurf der Stadtverwaltung?

„Sie können zwischen dem alten und dem neuen Logo entscheiden“, antwortete Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) jüngst im Hauptausschuss auf kritische Fragen der Stadtverordneten.

Zuvor war deutlich geworden: Auch nach der Vorstellung von leicht überarbeiteten „Padler“-Entwürfen in den Fraktionen sind diese vielfach noch unzufrieden. „Ich kann nur warnen, auf diesem Weg weiterzugehen“, sagte zum Beispiel die Grünen-Co-Fraktionschefin Saskia Hüneke.

Auch andere Fraktionsvertreter bemängelten, dass die in der Öffentlichkeit mit viel Hohn und Spott bedachte „Padler“-Idee von der Verwaltung offenkundig noch favorisiert werde. Die Stadtverwaltung hatte argumentiert, gerade für die Online-Präsenz der Stadt sei das neue Corporate Design notwendig.

Das bisherige Logo der Landeshauptstadt Potsdam ist inspiriert von Schloss Sanssouci und den Weinbergterrassen.

© Andreas Klaer

Die überarbeitete Version des Vorschlags will die Verwaltung derzeit nicht öffentlich zeigen. Auf Nachfrage teilte eine Sprecherin des Rathauses unlängst mit, die Weiterentwicklung des Corporate Designs für die Landeshauptstadt sei „ein Fachprozess, der noch nicht abgeschlossen ist“. Zwischenstände würden nicht veröffentlicht. Nach Informationen dieser Zeitung soll unter anderem der Fußbereich des „Padlers“ etwas anders gestaltet sein.

Ende Juni jedenfalls soll eine eigens eingesetzt Fachjury erneut tagen. Auch eine noch nicht terminierte Bürgerbeteiligung im Internet ist noch vorgesehen. Das neue Logo hat die Stadt nach früheren Angaben bereits 90.000 Euro gekostet, für die Umsetzung sind noch 45.000 Euro geplant. Zusätzliche Mittel seien aktuell nicht vorgesehen, sagte die verantwortliche Kommunikationsfachbereichsleiterin Heike Bojunga.

In der laufenden Abwahldebatte um Rathauschef Schubert war die „Padler“-Diskussion als Beispiel für falsche Prioritätensetzung im Rathaus angeführt worden. Der Rathauschef hatte auch selbst für den Spitznamen „Padler“ gesorgt. Bei einer Vorstellungsrunde hatte Schubert gefrotzelt, dass er bei dem Logo zunächst an einen Bierkrug gedacht habe – oder an eine Wortschöpfung aus „P“ und „Adler“: einen „Padler“.

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