
© Andreas Klaer
Immobilienmarkt in Potsdam: Studie prognostiziert Preisanstieg für Wohneigentum
Eine Studie im Auftrag der Postbank sieht Potsdam bundesweit unter den Top 10. Bis zum Jahr 2030 werden demnach stabile Wertzuwächse erwartet.
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Potsdam - Potsdam bleibt langfristig ein vielversprechender Ort für Immobilienkäufer. Das ist das Ergebnis einer Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank. Dafür wurden die Immobilienmärkte in 402 Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht. Investitionen in Wohneigentum lohnen der Analyse zufolge vor allem in Großstädten und deren Umland. Sie dürften künftig zu den „Regionen mit relativ hoher Wertsteigerung gehören“, hieß es. Potsdam landet mit einer erwarteten Preissteigerung pro Jahr von 1,6 Prozent unter den Top 10 .
Das HWWI ermittelte seine Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2016 bis 2030 auf Basis verschiedener Regionaldaten. Dabei bezogen die Forscher auch Prognosen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung ein. Berücksichtigt wurden neben Bevölkerungs- und Altersstruktur auch Haushaltsgrößen, Einkommensentwicklung und Wohnausgaben.
Nur Potsdam kann mit Süddeutschland mithalten
Die Regionen mit den höchsten Preissteigerungen liegen – bis auf Potsdam – alle im süddeutschen Raum. An der Spitze sehen die Forscher Heilbronn mit jährlichen Zuwächsen von vier Prozent. Unter den Großstädten liegt München mit einer Zuwachsrate von 1,3 Prozent vorn, allerdings auf einem deutlich höheren Preisniveau. 6149 Euro kostete dort im Durchschnitt ein Quadratmeter Wohneigentum im Jahr 2016. Zum Vergleich: In Potsdam waren es 2911 Euro.
Mit diesem Wert liegt Potsdam in Ostdeutschland an der Spitze. Das macht sich auch auf dem Mietmarkt bemerkbar: Zuletzt hatte eine Untersuchung des unabhängigen Recherchenetzwerks Correctiv in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Empirica ergeben, dass Potsdam bei den Durchschnittsmieten für neue Wohnungen die teuerste Stadt in Ostdeutschland ist. Demnach lag das durchschnittliche Niveau für inserierte Wohnungen im vergangenen Jahr bei 9,56 Euro pro Quadratmeter – dieses Durchschnittsniveau stieg seit dem Jahr 2012 um 16,9 Prozent, im bundesweiten Vergleich ein überproportionaler Anstieg.
Aktuelle Wohnungspreise von Spekulation beeinflusst
Allerdings wird in der HWWI-Studie darauf hingewiesen, dass die Zeiten sprunghafter Wertzuwächse wohl vorbei sein könnten: „Trotz positiver Preisprognose sollten Kaufinteressierte ihr Investment vorab prüfen.“ Denn in einigen Regionen würden zwar gute oder stabile Wertentwicklungen erwartet, aber bei besonders hohen Preisen bestehe das Risiko, dass Wertgewinne bereits spekulativ in die aktuellen Wohnungspreise eingeflossen sind. Schon Ende 2016 hatte der Immobilienverband Deutschlands (IVD) davon gesprochen, dass sich das Preisniveau in Potsdam nach zuletzt deutlichen Steigerungen stabilisiere. Und in einer Untersuchung der vor allem in Ostdeutschland tätigen TAG Immobilien AG hieß es, sowohl Wohnungsmieten als auch Kaufpreise seien in Potsdam auf einem hohen Niveau – die Renditen fielen deshalb vergleichsweise niedrig aus. Dafür werde Potsdam wegen der dauerhaft guten Wachstumsprognose als sichere Investition geschätzt. Daher könne man trotz hoher Preise und sinkender Renditen nicht von einer Immobilienblase sprechen.
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