Landeshauptstadt: Studien für 170 000 Euro
Keimsuche im Neubau des Bildungsministeriums
Stand:
Das Land Brandenburg hat seit 2007 rund 170 000 Euro ausgegeben, um die Ursache für gesundheitliche Beschwerden bei Mitarbeitern im Neubau des Bildungsministeriums herauszufinden. Das sagte Thomas Vieweg, Sprecher des für die Verwaltung der landeseigenen Liegenschaften zuständigen Finanzministeriums, den PNN auf Anfrage. „Die Kosten sind durch verschiedene Messungen entstanden“, so Vieweg.
Wie berichtet, hatten Angestellte in dem Ende 2006 eröffneten Gebäude in der Friedrich-Engels-Straße mit Kopfschmerzen, Reizhusten und entzündeten Augen zu kämpfen. Dazu rochen die neuen Büros unangenehm. Die Ursache für die Probleme blieb unklar. Auch jetzt noch tappt das Ministerium im Dunkeln. „Trotz der Messungen durch das Landesamt für Arbeitschutz, einen Spezialisten für Innenraumdiagnostik sowie der Bewertung durch einen Arbeitsmediziner konnten die Ursachen für die gesundheitlichen Beschwerden bisher nicht gefunden werden“, räumte Vieweg ein. Nachweisbar sei bisher nur eine erhöhte Feuchtigkeit im Boden gewesen, insbesondere in den unteren Etagen. Doch ob diese mit den Beschwerden zusammenhänge, sei ungewiss, sagte Vieweg. Auch deuteten die Beschwerden der Beschäftigten nicht auf eine Gefährdung durch Schimmelpilze oder andere organische Substanzen hin. Ebenso sollen laut Ministeriumsangaben keinerlei Grenzwerte verletzt worden sein.
Nun soll ein neuer Anlauf den Durchbruch in dem für rund 13,5 Millionen Euro errichteten Gebäude bringen. Ausgangspunkt ist ein Lösungsversuch aus dem vergangenen Herbst. Denn laut Vieweg seien bereits im vergangenen November 13 Arbeitsräume „zur Probe“ saniert worden. Dazu seien Räume technisch getrocknet worden, auch Kleber und Teppiche wurden ausgetauscht, heißt es aus dem Bildungsministerium. Vieweg sagte: „Die Räume wurden mit neuen Bodenbelägen ausgestattet, die von den Beschäftigten zuvor anhand von Geruchsproben ausgewählt wurden.“ Doch da die Testphase wegen einer „zu geringen Aufenthaltsdauer der Testpersonen“ nicht ausreichend durch Gutachter bewertet werden konnte, erfolge nun seit Anfang des Monats ein neuer Versuch in den auf Probe sanierten Räumen. Dieser Test werde bis Mitte September abgeschlossen. „Das Ergebnis ist Grundlage für die abschließende Bewertung über Art und Umfang von Erfolg versprechenden Maßnahmen.“ Ende September werde ein Konzept vorliegen, so Vieweg. „Darüber hinaus wurden noch einmal alle Beschäftigten befragt, die weiter über gesundheitliche Probleme in den Arbeitsräumen klagen.“ Henri Kramer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: