Homepage: Studieren am Gazastreifen
HFF-Regiestudentin Hanna Salzer war in Israel
Stand:
Israel lohnt sich. Israel ist schrecklich, spannend, herausfordernd und hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Im letzten Jahr war ich am Sapir Academic College in Sderot. Das ist eine Riesenuni inmitten karger Wüstenlandschaft, direkt neben dem Gazastreifen auf Israelischer Seite. Die Filmfakultät ist sozialkritisch und linkspolitisch ausgerichtet. Während des Semesters war Nizzar Hassan, ein palästinensischer Dokumentarfilmemacher, mein betreuender Lehrer. Er ist sehr kritisch und fordert alle Studenten heraus zu verstehen, wie ihre Filme wirken und welche Macht ihre Filme entfalten können. Meine Arbeiten wurden in dem Umfeld unter ganz neuen Gesichtspunkten bewertet und ich habe meinen eigenen Standpunkt zu meiner Arbeit und der mich umgebenden Welt infrage gestellt. Mir wurde klar, dass es mir sehr wichtig ist, gesellschaftspolitische und sozialkritische Filme zu machen, dass ich auf diesem Wege politische Arbeit leisten will. Der anfängliche Wunsch, Israel neben der Schweiz und Berlin zu meiner dritten Heimat zu wählen, veränderte sich. Jetzt, ein Jahr nach dem Austausch, verstehe ich, dass Israel etwas mit mir zu tun hat, weil ich dort war und alles kenne. Zugleich aber ist es mir auch ganz fremd, weil ich die Politik und den zwischenmenschlichen Umgang der Israelis nicht sehr mag.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: