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Landeshauptstadt: Studieren statt Ferien

51 Schüler testen beim SommerMINTCollege, wie ein Studium funktioniert

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Normalerweise wird hier mit riesigen Beton- oder Metallbauteilen hantiert. Gestern ging es in der Halle des Baulabors Konstruktiver Ingenieurbau auf dem Fachhochschulcampus an der Pappelallee dagegen etwas kleinformatiger zu: „Wir bauen eine Brücke aus Pappe und versuchen nachher, sie kaputt zu machen“, erklärt Silvana Sommer. Die 18-Jährige mit der gebogenen Papp-Platte in den Händen ist eine von 51 Schülern aus ganz Brandenburg, die in dieser Woche am SommerMINTCollege teilnehmen.

Studieren statt Ferien: Das Programm der Brandenburger Initiative Schule und Hochschule auf dem Weg zu Naturwissenschaft und Technik (Brisant) findet in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal statt, erläutert Projektleiterin Franka Bierwagen. Hinter der Abkürzung „MINT“ verbergen sich die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, für die die Schüler in dieser Woche interessiert werden sollen. Neben Besuchen an Fachhochschulen und Universitäten stehen dabei auch Unternehmensbesichtigungen auf dem Programm, etwa beim Energiekonzern Eon Edis oder in den Studios des RBB, erklärt Franka Bierwagen. Bereits am Montag erfuhren die Schüler Grundlegendes zum Beispiel über die Studienfinanzierung oder das Basteln des Stundenplans.

Silvana Sommer kam für das MINT-Camp aus Zehdenick nördlich von Berlin nach Potsdam: „Weil ich das Studentenleben einmal kennenlernen möchte“, erklärt die Schülerin, die ab Herbst in der 13. Klasse lernt. Was sie danach machen möchte, ist noch nicht ganz sicher: Wirtschaftsingenieurin oder Immobilienmaklerin sind ihre beiden Favoriten. Die Konstruktion von Brücken sei „doch kompliziert“, das war ihr spätestens nach der Einführung durch Massivbau-Professor Peter Göttlich gestern klar. „Es war auf alle Fälle interessant“, sagt Silvana Sommer: „Ich habe schon etwas gelernt.“

Das bestätigt auch Annemarie Bohnenstengel. Anders als Silvana Sommer hatte die 18-jährige Beelitzerin „noch überhaupt keine Zukunftsidee“ – bis gestern. „Ich finde so etwas hier sehr interessant“, bemerkte sie beim Schnupperkurs an der Fachhochschule Potsdam. Ein Bauingenieurstudium könne sie sich nun gut vorstellen. Sorgen mache ihr jedoch die unsichere Situation auf dem Arbeitsmarkt: „In manchen Jahren ist der Beruf gefragt, dann wieder nicht.“ Jana Haase

Das nächste Hochschul-Schnupper-Projekt nur für Mädchen startet Ende Oktober. Informationen unter: www.brisant.uni-potsdam.de

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