
© Andreas Klaer
Surferparadies bei Potsdam vor dem Aus?: Millionenprojekt Havelwelle hat Insolvenz angemeldet
Sie sollte die größte stehende Welle der Welt werden, doch nun wurde für das Vorhaben Havelwelle Insolvenz angemeldet. Ausgewählte Geschäftsbereiche sollen fortgeführt werden, heißt es.
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Die Finanzierung des geplanten Surferparadieses Havelwelle, das an der Grenze zwischen Potsdam und Rehbrücke (Potsdam-Mittelmark) gebaut werden soll, ist nicht mehr gesichert. Aus diesem Grund hat der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Enrico Rhauda, Insolvenz angemeldet. Am 27. Oktober berief das Amtsgericht Potsdam den Anwalt Christian Graf Brockdorff zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Ursprünglich hätte die Havelwelle im Sommer dieses Jahres eröffnet werden sollen, seit April ist aber Baustopp.
„Grund für den Insolvenzantrag ist ein Finanzbedarf, der aus den gegebenen Finanzierungen nicht mehr gedeckt werden konnte“, erläuterte der Insolvenzverwalter. Das liege nach Auskunft der Geschäftsführung insbesondere an Baukostensteigerungen und Verzögerungen im Bauablauf. Diese Details hätten noch nicht überprüft werden können.
Keine Aussage machte Graf Brockdorff darüber, ob eine oder mehrere Anzeigen oder Verfahren in Zusammenhang mit dem Projekt anhängig sind. Die Investoren hatten früher in diesem Jahr erklärt, sie hätten mit einem Auftragnehmer schlechte Erfahrungen gemacht und Ausgaben hinterfragen sowie zahlreiche Rechnungen überprüfen müssen, um herauszufinden, ob diese mit den erbrachten Leistungen übereinstimmen.

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Nun soll der Versuch unternommen werden, die insolvente Gesellschaft zu restrukturieren und das Projekt mit neuen Finanzmitteln zu Ende zu führen. „Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten“, sagte Christian Graf Brockdorff.
Das Unternehmen selbst hatte in einer Pressemitteilung angegeben, sich derzeit in einer „umfassenden Restrukturierungsphase“ zu befinden. Ziel sei, „die begonnenen Projekte geordnet weiterzuführen und die bestehenden Werte des Unternehmens bestmöglich zu erhalten.“ Dabei würden ausgewählte Geschäftsbereiche der Havelwelle übernommen und fortgesetzt, hieß es.
So solle sichergestellt werden, „dass die begonnenen Bau- und Entwicklungsmaßnahmen im Sinne der Kundinnen und Kunden sowie der beteiligten Partner verantwortungsvoll abgeschlossen werden.“ Das bestehende Team soll dabei in die neue Struktur integriert werden, auch bewährte Kooperationen mit Dienstleistern und Handwerkern sollen, soweit möglich, erhalten bleiben.
Die Geschäftsführung des Unternehmens erklärte auf Anfrage, man könne derzeit keine Interviews geben. Der Verfahrensbevollmächtigte, der Berliner Rechtsanwalt Dieter Lutosch, wollte die Fragen der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) nicht beantworten.
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