
© A. Klaer
Von Kay Grimmer: Tagesklinik für Kinderpsychiatrie eröffnet
Erstmals ambulante und teilstationäre Versorgung von seelisch kranken Jugendlichen in Potsdam möglich
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Berliner Vorstadt – Drei Jahre Vorbereitungszeit sind ins Land gegangen, seit dem gestrigen Freitag gibt es in Potsdam die dringend benötigten Plätze in der ambulanten und teilstationären Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das Asklepios Fachklinikum eröffnete eine Dependance ihres Sitzes in Brandenburg/ Havel.
Eine Klinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche gab es in der Landeshauptstadt bislang nicht. Minderjährige Patienten aus Potsdam und der Region Teltow mussten zur Behandlung 55 Kilometer weit in die Brandenburgische Asklepios Landesklinik fahren. Künftig stehen in der Potsdamer Behlertstraße 45a bis zu zwölf Tagesklinikplätze für seelisch kranke und von psychischen Störungen bedrohte Kinder zur Verfügung. Angeschlossen ist eine Institutsambulanz, in der junge Menschen ambulant behandelt werden.
Sechs neue Mitarbeiterstellen wurden dafür in der Landeshauptstadt geschaffen, darüber hinaus wechselten Psychologen und Therapeuten sowie Klinikpersonal von Brandenburg an den Potsdamer Standort. Für den Umbau des einstigen Bürohauses in eine medizinische Einrichtung investierte Asklepios über 200 000 Euro an Eigenmitteln, eine zusätzliche Förderung gab es nicht.
Man wolle sich in das bestehende „gute Netzwerk der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Pädiatrie“ in Potsdam einklinken und die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung der betroffenen Kinder und Jugendlichen schließen, erklärte die Chefärztin der Brandenburger Klinik, Dr. Monika Kanthack, die auch für die medizinische Betreuung in Potsdam verantwortlich sein wird. Vor allem der ambulante Bereich habe aber in Potsdam deutliche Defizite aufgewiesen, so die Chefärztin. Andreas Ernst, Potsdamer Fachbereichsleiter für Soziales, lobte vor allem die Kooperation mit der Fröbel-Schule, die es betroffenen Kindern und Jugendlichen künftig möglich mache, trotz der teilstationären Betreuung in der Tagesklinik weiterhin Schulunterricht zu erhalten. Dafür sind vier Lehrer in der Tagesklinik vor Ort.
Noch nicht zustande gekommen ist eine engere Kooperation zwischen den psychiatrischen Abteilungen des städtischen Klinikums Ernst von Bergmann und der Tagesklinik, was mehrere Redner bei der Eröffnung bedauerten. Das, so Chefärztin Kanthack, liege allerdings weder an den Asklepios-Mitarbeitern noch am Klinikum. „Bislang scheiterte es an geeigneten Räumen für eine gelungene Zusammenarbeit“, so Chefärztin Kanthack. „Auf fachlicher Ebene gibt es keinerlei Dissens.“ Andreas Ernst bestätigte das räumliche Dilemma, kündigte jedoch an, dass sich die Stadt noch einmal intensiv mit der Raumfrage beschäftige.
Dass die Suche nach geeigneten Räumen in Potsdam indes keine einfache Sache ist, beweist Asklepios selbst. Die dreijährige Vorbereitungszeit für den Potsdamer Standort wurde vor allem durch die Suche nach einem Standort in die Länge gezogen.
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