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Landeshauptstadt: Thomas Goede neuer Stadtchef der Piraten Großer Andrang auf Parteitag / 15 neue Mitglieder

Babelsberg - Nicht nur bei der Berliner Piratenpartei verändert sich einiges, auch im Stadtverband Potsdam: Beim Stadtparteitag am Dienstagabend in der Babelsberger August-Bebel-Straße kandidierte der bisherige Vorsitzende Marek Thutewohl, der 2010 für die Piraten zur Oberbürgermeisterwahl angetreten war, nicht erneut. Als Grund nannte der 46-jährige Fahrlehrer „private Probleme“, die ihn in letzter Zeit gehindert hätten, aktiver zu sein.

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Babelsberg - Nicht nur bei der Berliner Piratenpartei verändert sich einiges, auch im Stadtverband Potsdam: Beim Stadtparteitag am Dienstagabend in der Babelsberger August-Bebel-Straße kandidierte der bisherige Vorsitzende Marek Thutewohl, der 2010 für die Piraten zur Oberbürgermeisterwahl angetreten war, nicht erneut. Als Grund nannte der 46-jährige Fahrlehrer „private Probleme“, die ihn in letzter Zeit gehindert hätten, aktiver zu sein. Thutewohl bleibt jedoch weiter Vorstandsmitglied. Vor der Wahl des Vorsitzenden entspann sich eine Diskussion über die stärkere Beteiligung der Piraten an der Regionalpolitik, beispielsweise in der Gartenstadt Drewitz. Neuer Vorsitzender wurde der 24-jährige Thomas Goede, der zurzeit sein Abitur nachholt und seit dem Frühjahr 2011 in der Partei ist. Er kündigte an, stärker an der Kommunalpolitik teilhaben und Kontakt zu Potsdamer Bürgerinitiativen aufnehmen zu wollen. Ebenfalls zur Wahl gestellt hatten sich der Informatiker Hubert Hesse und der arbeitslose Liedermacher und gelernte Speditionskaufmann Helge Maibaum, der nach eigener Angabe nach einer versuchten Republik-Flucht in der DDR politisch aktiv geworden sei.

Eindruck auf dem Parteitag machte die Zahl der Mitglieder. „Es gab Zeiten, da saßen wir hier schon zu dritt“, erinnert sich Vorstandsmitglied Justus Pilgrim. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, denn für den vierstündigen Stadtparteitag am Dienstagabend mussten zunächst mehrere Tische aus dem Tagungsraum entfernt werden, damit alle Anwesenden hineinpassten. Stehend und sitzend nahmen rund 35 Piraten und Interessierte am Parteitag teil – viele zum ersten Mal. „Es ging bereits kurz vor der Wahl in Berlin los“, sagt Schatzmeister Andreas Goebel, „seitdem haben wir 15 neue Mitglieder bekommen!“ Das Selbstbewusstsein ist gestiegen und auch vor Nachahmern haben die Piraten keine Angst. Es dürfte jedenfalls noch lange dauern, bis auch CDU und SPD ein „Piratenpad“ benutzen, eine Internetplattform, in welche die Potsdamer Piraten das Protokoll ihres Parteitags eintippen. Jegliche Änderung kann im Netz in Echtzeit mitgelesen werden, womit quasi jeder, der will, live dabei sein kann. „Server nicht gefunden“, verkündet jedoch plötzlich die Beamer-Projektion, der WLan-Empfang ist weg. Wie soll das Internetprotokoll jetzt weiter geschrieben werden? „Dann musst du eben auf Web 1.0 umsteigen“, meint Pirat Sascha Goebel. Fragende Blicke ringsherum. „Na, auf Papier und Stift.“ Erik Wenk

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