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Gesicht zeigen gegen Hetze. Mehr als 650 Menschen unterstützen die Kampagne – unter anderen der Potsdamer Schauspieler Hannes Wegener.

© stoppt-hasspropaganda.de

Kampagne gegen Hass-Propaganda aus Potsdam: Toleranz auf Erfolgskurs

Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt mit Preis ausgezeichnet – HelpTo-Portal expandiert weiter

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Potsdam - Erfolg für den Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt und die Kommunikationsagentur Medienlabor: Die von ihnen entworfene Kampagne „Stoppt Hass-Propaganda!“ ist mit dem Politikaward 2015 in der Kategorie „Kampagnen gesellschaftlicher & privater Sektor“ ausgezeichnet worden. Und auch das Flüchtlings-Hilfe-Portal HelpTo, das ebenfalls in Kooperation von Medienlabor und Toleranzverein entstanden ist, scheint sich zu bewähren. In den kommenden zwei Wochen expandiert die Plattform erstmals über die Landesgrenze hinaus – nach Berlin, Sachsen-Anhalt, Hessen und Baden-Württemberg.

Es geht gegen die Verbreitung von Hass-Propaganda in den sozialen Netzwerken

Die nun ausgezeichnete Kampagne „Stoppt Hass-Propaganda! Erst prüfen, dann teilen.“ richtet sich gegen die Verbreitung von Hass-Propaganda in den sozialen Netzwerken – gegen Diskriminierung von Menschen anderer Kultur, Religion, Herkunft, sexueller Orientierung oder gegen andere Länder beziehungsweise Volksgruppen. Sie läuft seit 2014 und wird mittlerweile von vielen Menschen unterstützt – darunter auch namhafte Politiker und einige Künstler.

Das dazugehörige Musikvideo „Die Erben der Rose” stammt vom Potsdamer Musiker Clemens Maria Haas, dem Frontmann der Band SanVentura, und der Regisseurin Claudia Mielke. Mit dem Titel soll auf die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ der Geschwister Scholl gegen den Nationalsozialismus verwiesen werden.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, hieß es vom Medienlabor am Dienstag. Der Politikaward wird „für herausragende Leistungen der politischen Kommunikation“ verliehen, Stifter ist das Berliner Magazin „politik&kommunikation“.

Potsdamer Portal weckt auch bundesweit Interesse

Unterdessen findet das vor Kurzem von den Potsdamern gegründete Portal HelpTo auch bundesweit Interesse. Am heutigen Mittwoch geht wie berichtet die Webseite für Berlin online, es folgen die Städte Frankfurt (Oder), Magdeburg, Ludwigsburg (Baden-Württemberg) sowie der Landkreis Marburg-Biedenkopf (Hessen). „Die vielen Anfragen aus ganz Deutschland und die rege Nutzung unseres Portals bestärken uns darin, dass wir mit HelpTo zur richtigen Zeit gekommen sind“, sagte Christoph Miethke, Vorsitzender des Vereins Neues Potsdamer Toleranzedikt, am Dienstag. Unterstützung bekommen die Macher aus der Politik: „Der Erfolg von HelpTo zeigt, dass Brandenburg ein weltoffenes Bundesland ist“, so Brandenburgs Bildungsminister Günter Baaske. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) sagte: „HelpTo bietet eine moderne Möglichkeit, die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung durch die direkte Vermittlung von Sachspenden und ehrenamtlicher Hilfe zu unterstützen. Das hilft den Initiativen, Einrichtungen und auch der Verwaltung. Ich freue mich, dass immer mehr Städte und Landkreise diese Möglichkeit nutzen.“

Auf der Seite helpto.de sollen sich Helfer und Flüchtlinge direkt verbinden. In verschiedenen Rubriken können Gesuche und Angebote erstellt werden, die erste Kontaktaufnahme erfolgt anonym über die Plattform. Vor allem Sachspenden wechseln bislang auf diesem Wege ihre Besitzer, angeboten wird aber auch zum Beispiel die Begleitung zu Behördengängen oder Sprachpatenschaften. Unter anderem die Stadtverwaltung hat ihre zeitaufwendig betriebene Spenden-Bedarfsliste mittlerweile aufgegeben und verweist stattdessen auf helpto. wik/HK

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