Von Hella Dittfeld: Tourist-Info im Probebetrieb
Heute öffnet Tourist-Information am Bahnhof / Weisse Flotte sticht 2010 mit neuem Schiff in See
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Innenstadt - Auf 78 Quadratmeter Fläche ist am Potsdamer Hauptbahnhof eine neue Tourist-Information entstanden, die zweite in Potsdam nach der Ecke Brandenburger Straße/Torvorplatz. Heute beginnt der Probebetrieb in der Einrichtung auf der Bahnhofs-Spange. Sie ist täglich von 9.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. In der Probezeit wird es immer wieder Überprüfungen geben, ob und wie es mit der Erfüllung der Kundenwünsche klappt. Darüber informierte der Chef der Weissen Flotte, Jan Lehmann, am Donnerstagabend. Die Weisse Flotte ist der Hauptmieter des Informationszentrums im Verbund mit der Potsdam Tourismus Service (PTS), und der bisher gegenüberliegenden Theaterkasse.
Die neue Tourist-Information wird mit drei vollbeschäftigten Angestellten und vier Saisonkräften arbeiten. Sie werden die Gäste mindestens zweisprachig, oft aber auch drei- und viersprachig über die Potsdamer Kulturlandschaft informieren können. Chefin des Teams ist Ilona Mischlau, die bereits in der Tourist-Information am Flughafen Schönefeld Erfahrungen gesammelt hat. „Es wird zwar getrennte Schalter für die Weisse Flotte, die Theaterkasse und die PTS geben“, sagte Dieter Hütte, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB) und der PTS. „Wir wollen aber erreichen, dass jeder jede Frage beantworten kann und dann an den richtigen Schalter verweist.
Die Tourist-Information in der Brandenburger Straße werde jährlich von 80 000 bis 90 000 Besuchern aufgesucht, sagte Hütte. In den Bahnhofspassagen rechne er aber mit wesentlich mehr. Immerhin liefen täglich bis zu 60 000 Menschen über die Spange. Zum größten Teil werde es sich um ein reines Informationsgeschäft handeln, man wolle aber auch gemeinsam Geld verdienen,unter anderem mit der Zimmervermittlung, so Hütte. Die PTS erwirtschaftet ihre Ausgaben zu 70 Prozent selbst und wird zu 30 Prozent von der Stadt für ihre Tourismuswerbung bezahlt. Wirtschaftsförderer Stefan Frerichs hält jedoch gerade die Informationen über die vielen Kulturangebote in Potsdam und nicht zuletzt über die Landtags-Baustelle in der Stadtmitte für äußerst wichtig. Dem Tagestourismus habe die Krise nicht geschadet, stellte Hütte fest, es habe ihn eher beflügelt. Nun sei es Aufgabe der Tourismusbranche, Besucher länger als ein, zwei Tage in der Stadt zu halten. Auch die Weisse Flotte setzt laut Geschäftsführer Jan Lehmann auf intensive Werbung. Im nächsten Jahr werde eigens für die Potsdamer Weisse Flotte ein neues Luxusschiff angeschafft, dass modernsten Anforderungen genüge von Tagungskomfort über die Küche bis zu Behindertenaufzügen, ließ Lehmann am Rande der Zusammenkunft verlauten.
Nach fast zehnjährigen Versuchen der Stadt, eine Tourist- Information am Bahnhof zu installieren, führte erst der Vorstoß der Weissen Flotte zum Erfolg. Wie Lehmann am Donnerstagabend erläuterte, habe man 2008 mit einem Informationsstand in den Bahnhofspassagen schon gute Erfahrungen gemacht. Erstaunlich sei gewesen, dass immer mehr Touristen in spanisch und italienisch nach Auskünften über die Stadt verlangt hätten. Dem werde nun Rechnung getragen. Leider ist es mit den Stadtrundfahrtanbietern zu keiner Einigung gekommen. Sie waren bisher nicht bereit, sich an den Kosten für die Potsdam-Information zu beteiligen. „Wir werden aber auch auf ihre Angebote hinweisen“, so Hütte.
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