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Geflüchtet. 1300 Menschen leben in Potsdamer Gemeinschaftsunterkünften - wie hier auf dem Brauhausberg.

© Andreas Klaer

Unterkünfte für Flüchtlinge in Potsdam: Träger für Asylheime gefunden

Nach einer europaweiten Ausschreibung kann der Internationaler Bund drei Flüchtlingsunterkünfte weiter betreiben. Seit Anfang des Jahres sind 82 Flüchtlinge in Potsdam aufgenommen worden.

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Potsdam - Nach europaweiter Ausschreibung hat die Stadt die bisherigen Betreiber für drei Flüchtlingsunterkünfte in Potsdam bestätigt. Es geht um den Internationalen Bund, der weiter die Einrichtungen in der Zeppelinstraße, der David-Gilly-Straße und an der Pirschheide betreiben kann. Der Gesamtauftragswert liegt laut Stadt bei rund 1,65 Millionen Euro für die drei Heime, in denen zwischen 60 und 140 Menschen wohnen. Das Heim am Babelsberger Konsumhof mit 60 Plätzen wurde an den Träger L.I.K.E. aus Teltow neu vergeben, hier liegt der Auftragswert bei 370 000 Euro.

Die Vergabe erfolgt zunächst für ein Jahr, wobei die Stadt diesen Vertrag bis zu zweimal um ein Jahr verlängern kann. Das Rathaus kann zudem vorzeitig kündigen, wenn der Bedarf zur Unterbringung unter eine bestimmte Mindestanzahl von Flüchtlingen sinkt. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate. Gestoppt wurde eine Ausschreibung für das noch geplante Heim in der Marquardter Chaussee. Dieses in der Sanierung befindliche Gebäude stehe wegen Verzögerungen beim Bauablauf erst im Herbst zur Verfügung, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage. Daher werde die Betreibersuche für diese Einrichtung noch einmal gestartet.

Unterkünfte zu 78 Prozent ausgelastet

Derzeit leben laut Brunzlow 1300 Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt – damit sind diese zu 78 Prozent belegt. Insgesamt stünden 1650 Plätze zur Verfügung, zudem besitzt die Stadt für den Notfall drei sogenannte Leichtbauhallen für je knapp 100 Personen. Seit Jahresanfang habe Potsdam 82 Flüchtlinge aufgenommen, hieß es weiter. Das ist eine deutlich geringere Zahl als noch 2015, als der Stadt 1500 Flüchtlinge zugewiesen worden waren. Im vergangenen Jahr kamen noch 650 Flüchtlinge.

Die Landeshauptstadt habe im vergangenen Jahr 2016 etwa 17 Millionen Euro für die Unterbringung Geflüchteter bezahlt. Davon erstattet das Land 10,4 Millionen Euro. Während die Ausgaben nach Asylbewerberleistungsgesetz fast zu 100 Prozent erstattet werden, muss die Stadt bei den Kosten der Unterkünfte aus dem eigenen Haushalt Geld geben. Im Jahr 2017 sind dafür 20,2 Millionen Euro eingeplant – davon wird das Land laut Plan 10,4 Millionen Euro erstatten. Eigentlich will Potsdam Flüchtlinge möglichst schnell in Wohnungen vermitteln. Das hatte sich zuletzt wegen des geringen Leerstands in der Stadt als schwierig erwiesen

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