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Landeshauptstadt: Träger wollen 28 Privatschulen neu eröffnen

Kunstbetonte Schule in Potsdam? Gebäude des Espengrund-Gymnasiums als PPP-Modell im Gespräch

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Der Trend zur Gründung von Privatschulen ist ungebrochen: 28 neue Schulen wollen freie Träger im kommenden Sommer im Land Brandenburg eröffnen. Vor allem Grundschulen boomen weiter: Zwölf Anträge gibt es allein für diesen Bereich. Der Rest sind Oberschulen (9) und Gymnasien (5) sowie je eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und Förderschule. Wie Ministeriumssprecher Stephan Breiding gestern sagte, sei dies ähnlich der Anzahl von Anträgen aus dem Vorjahr.

Neben Potsdam gehört Eberswalde als fünftgrößte Stadt des Landes zu den Standorten, an denen sich freie Träger im kommenden Schuljahr vermehrt niederlassen. In Eberswalde will auch erstmals ein Privatgymnasium den Status Gymnasium abgeben und künftig als Gesamtschule in freier Trägerschaft arbeiten. In der Landeshauptstadt planen drei Träger insgesamt vier neue Schulen: Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) will eine Fachschule für Sozialwesen mit dem Ausbildungszweig zum staatlich anerkannten Erzieher eröffnen, die Klax gGmbH – Klax hat schon mehr als zwei Dutzend Kindertagesstätten sowie eine Grundschule und eine Gesamtschule in Berlin – plant die Gründung einer Kunstbetonten Grundschule und das Erzbistum Berlin will sowohl eine katholische Grundschule als auch ein katholisches Gymnasium in Potsdam eröffnen.

Vier Oberschulen sind in diesem Sommer in Potsdam geschlossen worden, einer dieser Standorte wird wohl künftig als Schule weiter genutzt: Im Gebäude der Benz-Schule in den Ravensbergen soll künftig die Internationale Grundschule Potsdam unterkommen, sie ist eine von drei Bewerbern um den Standort. Ebenso ist die Hoffbauer-Stiftung auf der Suche nach einem Standort für die geplante neue Oberschule ab dem Sommer 2009 in Potsdam. Doch auch die katholische Marienschule hat beim Ministerium noch nicht endgültig ihren Standort angegeben. War bislang die Schule auf einer Brache im Zentrum-Ost geplant, gilt nun das Gebäude des Espengrund-Gymnasiums als potenzielle katholische Adresse.

Derzeit wird hinter den Kulissen um den Babelsberger Standort des Gymnasiums gerungen. Die letzten Schüler ziehen bekanntlich im Sommer in das sanierte Gebäude des Leibniz-Gymnasiums um, danach steht das Gebäude zum Verkauf. Bislang galt das Oberlinhaus als einziger Interessent, doch sowohl das katholische Erzbistum als auch die evangelische Hoffbauer-Stiftung sind nach PNN-Informationen an einer Nutzung des Gebäudes interessiert. Die neueste Idee sieht so aus, dass das Erzbistum den gesamten Standort des heutigen Espengrund-Gymnasiums samt der Grundschule am Griebnitzsee von der Stadt kauft, komplett saniert und den Teil der städtischen Grundschule an Potsdam verpachtet. Es wäre das erste PPP-Modell an einem Potsdamer Schulstandort – eine Projektform, die die Potsdamer SPD in den vergangenen Wochen immer wieder forciert hat.

Doch nicht nur Allgemeinbildende Schulen liegen bei privaten Trägern hoch im Kurs: einige Potsdamer Privatschulen wollen ihr Angebot ab dem kommenden Jahr deutlich ausbauen. Die Edu.Con plant laut Ministerium ihr Angebot um knapp zehn Ausbildungsangebote zu erweitern. Auch die Schule für Wirtschaft und Tourismus, die Film-Fachschule der ASG und die Berufsfachschule Wirtschaft in Teltow planen eine Angebotserweiterung.

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