
© Johanna Bergmann
Café Integra in Potsdam: Treffpunkt
Im Café Integra sollen sich die Anwohner der Friedhofsgasse kennenlernen können
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Die neuen Tische sind ihr ganzer Stolz. „Man kann sie in Nullkommanix platzsparend zusammenklappen oder eben wieder aufstellen, je nachdem, was man vorhat“, sagt Sina Abraham. Sie ist pädagogische Mitarbeiterin in der neuen Awo-Begegnungsstätte Café Integra in der Friedhofsgasse, 50 Quadratmeter in einem Neubau der Pro Potsdam, die möglichst vielseitig genutzt werden sollen. Auch deshalb die maßgefertigten Tische, die bei Bedarf Gymnastikbällen oder Yogamatten weichen müssen.
Noch aber ist man in der Findungsphase. Das Café ist zwar bereits seit Ende Juni geöffnet, aber die Angebote laufen erst langsam an. Leiterin Angela Angerstein erklärt das Konzept: Die barrierefrei erreichbaren Räume im Erdgeschoss sollen ein Ort zur Begegnung werden. Für Nachbarn, Anwohner, Gäste. Treffpunkt zum Quatschen, Frühstücken, Kuchen backen und Essen, zu Sport und Spiel. Hier sollen Gymnastik und Yoga stattfinden, Gedächtnistraining, Mal-, Handarbeits- und Computerkurse. Und hierher kann man auch mit seinen Sorgen kommen, die Mitarbeiterinnen hören zu und helfen, wenn nötig. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 9 bis 17.30 Uhr. Wer nach Feierabend oder am Wochenende hier noch Schach spielen will oder eine Familienfeier plant, kann die Räume selbstverständlich nutzen. Hinter dem Gebäude befindet sich ein Sitzplatz im Grünen mit Spielgeräten für Kinder.
Wie wichtig solche Treffpunkte sind, wissen die Awo-Mitarbeiter aus ihrer Erfahrung in Zentrum Ost. Dort betreibt die Awo eine Seniorenbegegnungsstätte, ebenfalls in Räumen der Pro Potsdam. Als der Neubau in der Friedhofsgasse konzipiert wurde, fragte man bei der Awo an, ob sie auch hier eine Einrichtung aufbauen würde. Mindestens die kommenden drei Jahre, gern auch noch länger darf die Awo mietfrei den Raum nutzen, sagt Pro Potsdam Sprecherin Anna Winkler. Personalkosten und Erstausstattung werden aus Zuwendungen der Aktion Mensch zu 100 Prozent gedeckt, drei Jahre lang je etwa 33 000 Euro.
Das kleine Wohngebiet zwischen Friedrich-Engels-Straße und Heinrich-Mann-Allee kann dringend etwas Infrastruktur gebrauchen. In den letzten Jahren entstanden hier zwei Seniorenheime, in den Genossenschaftswohnungen gegenüber dem Hauptbahnhof als auch in dem Neubau in der Friedhofsgasse wohnen überwiegend Senioren, Singles, Paare, darunter auch Menschen mit Behinderungen.
In Schlaatzweg und Schlaatzstraße wohnen allerdings auch Familien. Die Awo möchte das Café Integra deshalb nicht vordergründig als Seniorentreffpunkt sehen. Und stattdessen das Programm gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickeln. Es sind sogar noch finanzielle Mittel da, die nach den Wünschen der Besucher ausgegeben werden sollen. Zum Kennenlernen ist für den 5. Oktober eine Busfahrt zur Buga nach Brandenburg an der Havel geplant, kostenfrei. Ab sofort kann man sich dazu anmelden. Der Yogakurs beginnt am 19. September und ist auch geeignet für Menschen, die mit körperlichen Einschränkungen zurecht kommen müssen. Am 9. September soll das Café offiziell mit einem Fest eröffnet werden. Mitmachen kann man schon jetzt, sagt die Leiterin Angela Angerstein. Steffi Pyanoe
Café Integra, Friedhofsgasse 6, Telefon: (0331) 96 93 64 15
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