Landeshauptstadt: Treten für die Gesundheit
Fernduell am Ergometer: Potsdamer und Cottbuser messen sich im DAK-Städtevergleich
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Der Cowntdown läuft. In Potsdam wie in Cottbus sitzt je ein Startfahrer auf einem Fahrrad-Ergometer und holt tief Luft. Konzentration. Beim DAK-Städtewettbewerb zwischen den beiden größten Städten Brandenburgs geht es um einen Pokal, den Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler am 2. Juli überreichen wird – und um die Frage, ob Potsdam nicht doch einmal gegen Cottbus die Nase vorn haben könnte. In den vergangenen drei Jahren gewannen stets die sich auf dem Ergometer abwechselnden Fahrer der Lausitz, wenn auch knapp.
„Drei, zwei ein – und los!“ Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller drückt die Pedalen kräftig durch, ihr Gegenüber in Cottbus ist zeitgleich der dortige Oberbürgermeister Frank Szymanski. Die Potsdamerin muss schnell treten und gleichzeitig lächeln, die Fotografen fordern sie dazu auf. Schnarren kreisen und füllen den Sportsaal der Heinrich-Heine-Klinik Neu Fahrland durch ihr typisch-knarrendes Geräusch mit Wettkampfstimmung. „Und nun Endspurt!“ wird Elona Müller angefeuert. In drei Minuten legt sie laut Ergometer-Tacho respektable zwei Kilometer zurück. Die Beigeordnete ist Langstreckenläuferin. „Der Rennsteiglauf-Halbmarathon, das ist das nächste, was ansteht“, erzählt sie, noch außer Atem. Parallel zu ihr war auf einem Gäste-Ergometer Neu Fahrlands Ortsbürgermeister Hartmut Reiter gestartet, aus Freude am Sport. Seine Drei-Minuten-Strecke: 1,43 Kilometer. Frank Szymanski brachte es in Cottbus auf 2,5 Kilometer.
Nach Elona Müller tritt Ex-Speerwerfer Jens Reimann in die Pedalen, ein großer athletischer Typ. 2,4 Kilometer legt er zurück und powert sich stark aus. Klinik-Chefärztin Dr. Karin Müller meint, Mannschaftsportarten seien eigentlich gar nicht so gesund, weil ein jeder versucht, „zugunsten seiner Mannschaft über die eigenen Grenzen zu gehen“. Tatsächlich steigern sich die Leistungen von Fahrer zu Fahrer. Jihad Jouni von der Potsdamer Kriminalpolizei bringt es auf 2,6 Kilometer. Es folgt die Potsdamer Fahrradstaffel der Polizei, Bianca Martins fährt 2,1 Kilometer, die beiden Pedalritter an ihrer Seite, Frank Böttger und Ives Rentsch, schaffen 2,4 Kilometer.
Dann der Paukenschlag: Als Fred Kison vom Rad-Simulator steigt, zeigt der Tacho drei Kilometer an. Kurioserweise fährt der Polizist im Dienst nicht Fahrrad, sondern Motorrad. Des Rätsels Lösung: Er radelt jeden Tag von Plötzin aus 20 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Drei Stunden lang wechseln sich die Fahrer ab, treiben die Gesamtkilometer der Potsdamer in die Höhe. Gleichsam fließt in Cottbus der Schweiß. Doch wer wird gewinnen? In der Hauptstadt mehren sich die Top-Ergebnisse: Die Potsdamer Flossenschwimmer legen alle 3,0 Kilometer hin. Drei Männer bringen es auf 3,1 Kilometer: ein Polizist und zwei Radfahrer vom Team „notebooksbilliger.de“. Die Potsdamer Triathletin Marit Schützendübel-Klikar wird mit 2,7 Kilometer die beste Frau, der Cottbuser Ex-Radsport-Olympia-Sieger Lutz Heßlich schafft mit 3,2 Kilometer den besten Wert bei den Männern. Und insgesamt? Da liegt Cottbus mit 163,5 Kilometer einmal mehr vor Potsdam mit 153,1 Kilometern.
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