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Landeshauptstadt: Trubel im „toten Winkel“

Grüner Sonntag belebte den Neuen Markt

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Grüner Sonntag belebte den Neuen Markt Innenstadt - „Der Neue Markt liegt im toten Winkel. Die Verkehrs- und Menschenströme gehen hier leider oftmals vorbei, ohne von diesem wunderschönen Stadtkern Notiz zu nehmen“, sagt Gert Streidt, der Direktor des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Um die Menschen durch den Kutschpferdestall in den versteckten Innenhof zu locken, veranstaltete das Geschichtshaus nun zum zweiten Mal einen Grünen Sonntag. „Wir streben mit unserenVeranstaltungen eine Verbindung zwischen Kultur und Tourismus an“, so Streidt. Das Konzept sei fruchtbar gewesen. Zu dem Markttreiben mit Ausstellungsstücken aus agrarhistorischen Museen und Projekten des ökologischen Landbaus seien mehr Menschen als im vergangenen Jahr gekommen. Die Besucher konnten dabei zuschauen, wie mit historischen Geräten Flachs zu Leinen verarbeitet oder wie die Körner aus dem Weizen gewonnen wurden. Ökologische Landwirte aus Berlin und Brandenburg verkauften Kartoffeln, Eier und Gewürze. Der Neue Markt verwandelte sich nicht zuletzt in einen Ort der Gaumenfreuden – unter diesem Thema beleuchtete der Stadtführer Volker Punzel vom Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Brückenschläge zur historischen Dimension des Festes. „Überall, wo sich eine größere Anzahl von Menschen durch Arbeit konzentriert, gibt es die verschiedensten Etablissements. Für die Bediensteten des Kutschpferdestalls hat es ein breites gastronomisch Angebot an ihrem Arbeitsplatz gegeben“, führte der Historiker Punzel aus. Nach der Abdankung des Kaisers sei die herrschaftliche Bedeutung des Stalls verloren gegangen und der Platz immer mehr in Vergessenheit geraten. Ab 1940 sei dann die südliche Halle des Kutschpferdestalls als Obst- und Gemüsemarkt genutzt worden und unter dieser Chiffre bis Anfang 1990 bekannt gewesen. Ab 1993 habe es dann verschiedene Initiativen zu Wiederbelebung des Innenhofes gegeben. „Ich hoffe auf weitere Ausstrahlungseffekte, wenn der Landtag in Potsdams Mitte gebaut wird“, so Direktor Streidt. Touristen würden so vielleicht eher den Weg zum Neuen Markt finden. ag

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