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Von Kay Grimmer: Über 250 000 Kongress-Übernachtungen

Großraum Berlin-Potsdam ist beliebtester Tagungsort / Erstmals „Kongresspreis“-Verleihung

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Mehr als eine Viertelmillion Hotelübernachtungen in Potsdam resultieren aus dem Tagungsgeschäft. Das sagte Hartmut Pirl, Direktor des Seminaris-Seehotels an der Pirschheide. Demnach wird der Bereich der geschäftlichen Übernachtungen laut Pirl immer wichtiger für den Tourismus in Potsdam. Erstmals haben deshalb elf Potsdamer Hotels und der Verein „Pro Wissen“ mit dem Hotel- und Gaststättenverband, dem Potsdam Tourismus Service (PTS) und der Stadt einen „Potsdamer Kongresspreis“ ausgelobt, der am 16. November verliehen wird.

Hotels mit Kongresskapazitäten haben im Jahr nach der Wirtschafts- und Finanzkrise durchweg Steigerungen zu verbuchen. So rechnet die Geschäftsführerin des Kongresshotels am Templiner See, Jutta Braun, mit fünf Prozent mehr Tagungsgästen im zu Ende gehenden Kalenderjahr. Auch in anderen Herbergen wie dem Dorint-Hotel Sanssouci wird von guten, weil gestiegenen Übernachtungszahlen im Tagungsgeschäft gesprochen. Von den über 830 000 Übernachtungen in der brandenburgischen Landeshauptstadt gehen über ein Drittel auf das Konto von Kongressbesuchern, so Pirl. Der PTS, der im Auftrag der Stadt touristische Aktivitäten koordiniert, bestätigt: „Das Kongressgeschäft nimmt zu“, so Annette Ernst vom „Potsdam Convention Office“. Insgesamt seien „steigende Umsatzzahlen erkennbar“. Konkrete Zahlen konnte der PTS indes nicht liefern.

Die Steigerung zeige auch eine wachsende Bedeutung des Kongressstandortes Brandenburg. So stieg die Mark im bundesweiten Tagungs-Ranking vom neunten auf den fünften Platz – hinter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Bei den Metropol-Regionen liegt das Ballungsgebiet Berlin-Potsdam sogar an der Spitze der Tagungsorte – vor München und Frankfurt am Main. Kongresshotel-Geschäftsführerin Jutta Braun bestätigt: „Bei Kongress-Ausschreibungen stehen wir mit den großen Ballungsräumen im Wettbewerb.“ Erst kürzlich setzte sich das Tagungshotel mit seinem Angebot gegen Frankfurt am Main durch. Unternehmen wie Lufthansa gehören laut Braun mittlerweile zu den Stammgästen in Potsdamer Tagungshäusern.

Hartmut Pirl konkretisierte: „Natürlich wird Berlin Kongress-Schwerpunkt bleiben, Brandenburg kann vor allem bei kleineren Veranstaltungen, wie Seminaren, Klausuren und Aufsichtsratssitzungen einen starken Zulauf verzeichnen.“ Doch sei der Bau der Metropolis-Halle mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5000 Besuchern – der erste und nach wie vor einzige Veranstaltungsort in der Stadt, der mehr als 1000 Gäste fasst – sinnvoll und notwendig gewesen. „Doch benötigt die Halle noch eine bessere Infrastruktur mit Hotels, gastronomischen Einrichtungen und einer verbesserten Ausschilderung.“ Jutta Braun will vor allem die wissenschaftlichen Einrichtungen stärker animieren, Kongresse in die Stadt zu holen.

Das soll auch durch die Kooperation mit dem Verein „Pro Wissen“ und die Auslobung des Preises geschehen. Prämiert werden sollen die herausragendste wiederkehrende Tagung, die beste Einzelveranstaltung sowie das innovativste Event. Kriterien sind unter anderem Internationalität, wissenschaftliche Bedeutung, Imagewirkung für Potsdam und das Rahmenprogramm. Auch die Zahl der Teilnehmer gehören zu den Bewertungspunkten. Gute Chancen hat der Kongress der Deutschen Kinder- und Jugendmediziner vor knapp einem Monat. Mehr als 3000 Ärzte waren zum dreitägigen Bundeskongress in der Metropolis-Halle versammelt, es war der bislang größte Kongress in Potsdam.

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