Sport: Über die holländischen Hügel
Kupfernagel & Co. gehen bei der Radcross-WM in den Niederlanden an den Start
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Das Cross-Weltcup-Rennen im niederländischen Hoogerheide am vergangenen Sonntag war für Hanka Kupfernagel ohne Frage die Generalprobe für die Weltmeisterschaften am bevorstehenden Wochenende. Dann geht es abermals in die Niederlande, von wo die Werderanerin auf der anspruchsvollen Strecke von Zeddam den vierten WM-Titel mit an die Havel bringen möchte. In Hoogerheide musste sich die 34-Jährige im Spurt allerdings der im Weltcup führenden Daphny van den Brand (Niederlande) geschlagen geben.
„Trotzdem lief das Rennen aber gut“, so die Weltmeisterin. „Der Kurs in Zeddam ist nun jedoch ein ganz anderer, und ich rechne mir sehr gute Chancen aus.“ Die Gegebenheiten vor Ort hat Hanka Kupfernagel schon ausgiebig getestet: Seit Wochenbeginn trainiert sie auf der WM-Strecke und testete sie auch schon zwischen den Feiertagen zum Jahresende ausgiebig. Der Kurs kommt ihr indes sehr entgegen. „Leicht hügelig ist er, führt über Wiesen und einen Laubmischwald – fast wie in Brandenburg.“ Eine lange Treppe müsse außerdem gemeistert werden, und auch die Asphaltanstiege und eine recht gefährliche Abfahrt seien zu beachten.
Noch ist der Boden in Holland gefroren, und bis zum Wochenende soll dies auch so bleiben. Ein Umstand, mit dem Hanka Kupfernagel gut leben kann und der auch Philipp Walsleben entgegen kommt. Der Kleinmachnower, der bei den U 23-Junioren für das neu formierte „Team notebook-billiger.de“ antritt, hat die Strecke auch schon getestet. „Ich fahre lieber auf solch hartem Boden“, sagt er. „Hier ist es zwar relativ flach, und ich bin mehr der Bergspezialist. Aber trotzdem habe ich ein gutes Gefühl.“
Daran musste er unter der Woche jedoch arbeiten, denn sein Abschneiden beim Weltcup war nicht gerade berauschend. Auf Platz 33 und mit vier Minuten Rückstand auf den Sieger kam „Walze“ ins Ziel, und daran sollte nicht nur sein krankheitsbedingter Trainingsausfall Schuld gewesen sein. Um diesen aufzuholen, verbrachte er in der vergangenen Woche zu viel Zeit auf dem Rad, und das rächte sich. Arbeit vor allem im Kopf war folglich notwendig – anscheinend mit Erfolg. „Ein Platz unter den ersten 15 sollte möglich sein“, so Walslebens Ziel. „Damit wäre ich vollauf zufrieden.“
Einen Medaillenplatz strebt indes Felix Gniot an. Der 21-Jährige startet für das Berliner Ked-Bianchi-Team, absolviert in Kleinmachnow derzeit seit Freiwilliges Soziales Jahr und ist zudem beim RC Kleinmachnow als Trainer tätig. Bei den kürzlichen Deutschen Cross-Meisterschaften der U 23 kam Gniot auf den zweiten Platz. „Eine Medaille, zumindest aber ein Platz unter den sechs ersten Fahrern sollte für Felix drin sein“, sagt sein Trainer Dieter Stein.
Einen vorderen Platz rechnet sich auch Paul Voß aus. Der 19-Jährige war bislang beim OSC Potsdam aktiv, startet seit dem vergangenen Jahr jedoch für das Hein von Heiden Team Hannover. „Leider sind seine Leistungen stets sehr wechselhaft“, schätzt OSC-Radsportchef Andreas Koch ein. „Bei guter Vorbereitung kann er aber durchaus unter die ersten 15 kommen.“
Mit Karl Schoknecht sollte ein weiterer U 23-Fahrer aus der Region bei der WM dabei sein – er wurde inzwischen jedoch von der Liste gestrichen. „Doch das ist auch okay so“, sieht Karl die Sache sportlich. „Bei den Deutschen Meisterschaften bin ich mit dem dritten Platz erstmals in dieser Saison richtig in Erscheinung getreten. Und andere waren bislang einfach besser.“
Henner Mallwitz
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