Umfrage zu Welterbeparks verschoben: Über Fragebogen soll abgestimmt werden
Die geplante repräsentative Meinungsumfrage zum Zwangseintritt für den Park Sanssouci und zur Wahrnehmung der drei Potsdamer Welterbeparks wird erst nach der Sommerpause stattfinden. Die Verschiebung ist nötig, weil Stadtverordnete aus verschiedenen Fraktionen immer noch Änderungsbedarf für den Fragebogen sehen, wie am Mittwochabend im Hauptausschuss deutlich wurde.
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Die geplante repräsentative Meinungsumfrage zum Zwangseintritt für den Park Sanssouci und zur Wahrnehmung der drei Potsdamer Welterbeparks wird erst nach der Sommerpause stattfinden. Die Verschiebung ist nötig, weil Stadtverordnete aus verschiedenen Fraktionen immer noch Änderungsbedarf für den Fragebogen sehen, wie am Mittwochabend im Hauptausschuss deutlich wurde. Nun soll in zwei Wochen – bei der nächsten Ausschusssitzung – über die strittigen Punkte des Fragebogens einzeln abgestimmt werden, kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an. Dass sich damit die Umfrage auf die Zeit nach den Sommerferien verschiebe, müsse man in Kauf nehmen.
Dabei hatte die Stadtverwaltung ihren Fragebogen für die Sitzung bereits an wichtigen Stellen überarbeitet. Demnach beginnt der Bogen, den mehr als 5700 zufällig angeschriebene Potsdamer erhalten sollen, nun mit der Eingangsfrage: „Wie wichtig ist Ihnen der Schutz der Gartendenkmäler in den Potsdamer Welterbeparks?“ Diese können die Potsdamer mit vier Kategorien von „sehr wichtig“ bis „unwichtig“ beantworten. Das ist ein Entgegenkommen an die für die Parks verantwortliche Schlösserstiftung, die wie berichtet etwa bemängelt hatte, dass in der ersten Version keine Frage zum Schutz des Welterbes enthalten war. Es sei eine große Genugtuung, dass die Stadt diese Forderung umgesetzt habe, sagte auch Grünen-Fraktionschef Peter Schüler.
Strittig sind noch mehrere Fragenblöcke zur Wahrnehmung und Erwartungshaltung gegenüber der drei Potsdamer Welterbeparks – dabei wird gegen den Einwand der Stiftung auch explizit nach Nutzungen gefragt, die in den denkmalgeschützten Arealen verboten sind. So sollen die Potsdamer bewerten, wie wichtig ihnen das Angebot an Liegewiesen, Hundewiesen, Radwegen, Wintersportmöglichkeiten oder Skaterstrecken in den Parks jeweils ist – und wie sie den aktuellen Zustand dieser Angebote bewerten. Diese Punkte sind in dem überarbeiteten Fragebogen explizit mit Sternchen gekennzeichnet. Die Stadt erkläre aber weiterhin nicht, warum man nach Unzulässigem frage, kritisierte Linken-Vizefraktionschef Stefan Wollenberg. Dagegen übte CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken Kritik an der zentralen Frage am Ende des vierseitigen Fragebogens: „Sind Sie bereit einen pflichtigen Eintritt für den Besuch des Parks Sanssouci zu bezahlen?“ Diese müsse mit dem Aspekt verknüpft werden, dass die Stadt derzeit jährlich eine Million Euro an die Stiftung zahlen muss, um einen Zwangseintritt für den Park zu verhindern. Solche Vorschläge sollen nun einzeln abgestimmt werden. Zum Hintergrund: Die Zahlungen der Stadt an die Stiftung sind zunächst bis Ende 2018 begrenzt. Vor der Entscheidung, ob weitergezahlt wird, hatte die Stadtpolitik eine Beteiligung der Potsdamer verlangt – die Umfrage ist dabei der erste Schritt.
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