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Karrierefrauen und Quotenmänner: Über Gleichberechtigung und Quotenfrauen
Ein Interview mit der brandenburgischen Bildungsministerin Martina Münch (SPD)
Stand:
Was dachten Sie, als Sie das Wort Frauenquote das erste Mal gehört haben?
Ich dachte, das brauche ich nicht, ich kann mich allein durchsetzen. Als junger Mensch ist es unangenehm, in Quotenkategorien gesteckt zu werden. Mit größerer Berufserfahrung habe ich festgestellt, dass die Frauenquote sehr hilfreich sein kann und ein wichtiges Instrument zur Unterstützung der Gleichberechtigung von Mann und Frau ist.
Wurden Sie jemals aufgrund Ihres Geschlechts in Ihrem Berufsleben benachteiligt?
Wirklich offen benachteiligt wurde ich nicht, eher bin ich auf eine gewisse Skepsis gestoßen – meist in Bezug auf Schwangerschaft oder kleine Kinder, ob ich mir da nicht zu viel zutraue.
Ist es schwierig, Beruf und Familie zu vereinen?
Mein Mann war mir immer eine große Hilfe – einfach war es trotzdem nie. Mithilfe einer gut abgestimmten Aufgabenteilung, einer gewissen Fähigkeit zum Chaosmanagement und einer Auszeit für die Kindererziehung konnten wir das im Großen und Ganzen gut meistern.
Sehen Sie die Männer durch die Frauenquote benachteiligt?
Nein, denn es gibt genauso viele qualifizierte Frauen wie Männer. Ich denke, dass dadurch ein Umdenken provoziert wird, sodass es irgendwann als selbstverständlich angesehen wird, dass Männer und Frauen das Gleiche leisten können. Wenn dieser Punkt erreicht ist, wird auch die Quote nicht mehr so wichtig sein, da sich das Gleichgewicht dann von allein einstellt.
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