Landeshauptstadt: Übersicht zu Wohnraum für Behinderte Beirat fordert bezahlbaren Raum in allen Stadtteilen
Waldstadt – Eine Übersicht von bezahlbaren, behindertengerechten Wohnungen in allen Stadtteilen will der Behindertenbeauftragte der Stadt, Karsten Häschel, erstellen lassen. „Der Bedarf steigt aus mehreren Gründen“, so Häschel.
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Waldstadt – Eine Übersicht von bezahlbaren, behindertengerechten Wohnungen in allen Stadtteilen will der Behindertenbeauftragte der Stadt, Karsten Häschel, erstellen lassen. „Der Bedarf steigt aus mehreren Gründen“, so Häschel. Einerseits hat sich die Zahl von behinderten und mobilitätseingeschränkten Menschen in der brandenburgischen Landeshauptstadt erhöht. 2006 verzeichnete Potsdam 12,6 Prozent Einwohner mit Behinderungen. 2008 waren es bereits knapp 13 Prozent. Für die fast 20 000 behinderten Landeshauptstädter – davon gelten über 9000 als mobilitätseingeschränkt – werde zudem auch bezahlbarer Wohnraum immer knapper.
Zwar werde grundsätzlich auch behindertengerechter Wohnraum in Potsdam errichtet, doch lägen die Quadratmeterpreise ohne Betriebskosten bei mehr als neun Euro. „Das können sich Normalverdiener nicht leisten“, so Häschel, der bei der zu erstellenden Übersicht auch erfassen lassen will, ob in den behindertengerechten Wohnungen überhaupt Behinderte leben. „Ich will eine konkrete Bedarfsermittlung“, forderte er auf dem Behindertenbeirat am Donnerstagabend. Zudem wolle man eine Ghettoisierung verhindern, in allen Stadtteilen solle behindertengerechter Wohnraum existieren, so der Behindertenbeiratsvorsitzende Eberhard Bewer. Am besten sei eine Quote für behindertengerechten Wohnraum, wie sie bereits in Cottbus existieren würde, sagte Häschel.
Bewer wies darüber hinaus auf die Schwierigkeiten mit Wohngeld hin. „Als Rollstuhlfahrer benötigt man mehr Platz als andere Menschen. Doch wenn Quadratmetergrenzen überschritten werden, falle ich aus der Wohngeldförderung heraus.“
Ferner wurde die neue Hauptsatzung begrüßt. Mit der Möglichkeit der drei Lobby-Vertretungen von Senioren, Behinderten und Migranten, sachverständige Einwohner in Fachausschüsse zu entsenden, lassen sich die Interessen der Gruppen besser vertreten, teilten die drei Beiratsvorsitzenden Eberhard Bewer, Hala Kindelberger vom Migrantenbeirat und Wolfgang Puschmann vom Seniorenbeirat in einer gemeinsamen Erklärung mit. Kay Grimmer
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