
© M. Thomas (3), promo
Landeshauptstadt: Ufa steigt in internationales Kino ein
Babelsberger Filmfirma bereitet 14 Projekte – zumeist Buchverfilmungen – für die große Leinwand auf
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Babelsberg - Die Filmproduktionsfirma Ufa Cinema wird ab 2011 den Bestseller „Der Medicus“ von Noah Gordon verfilmen. Das kündigten die beiden Ufa Cinema-Geschäftsführer Thomas Peter Friedl und Jürgen Schuster gestern in Babelsberg an. Die Produktion soll international besetzt werden, Schauspieler stehen indes noch nicht fest. Doch immerhin ist die Regie geklärt. Die Spielleitung soll der deutsche Regisseur Roland Suso Richter („Mogadischu“, „Die Grenze“) übernehmen.
„Der Medicus“ wurde als Buch über sechs Millionen Mal in Deutschland verkauft. Autor Gordon schildert darin den Lebensweg eines Waisenkindes, das im Jahr 1021 erst von einem fahrenden Bader Grundkenntnisse der Heilkunst erlernt und sich nach dem Tod seines ersten Lehrmeisters in den Orient begibt, um beim berühmten Arzt Avicenna Medizin zu studieren und ein anerkannter Medicus zu werden. Trotz des großen Erfolgs auf dem Buchmarkt wurde der Bestseller noch nie verfilmt, was selbst die erfahrenen Ufa Cinema-Geschäftsführer verwunderte, wie sie zugaben. Die Produktionskosten sind bei 30 Millionen Euro veranschlagt. Schuster kündigte an, dass die Aufnahmen für den Film größtenteils in der Region Berlin-Brandenburg stattfinden sollen. Der Dreh ist das erste internationale Großprojekt der noch jungen Kinosparte der in Babelsberg sitzenden Ufa.
2008 entschloss sich das Unternehmen, das sich bislang auf Fernsehfilme, Shows und Internet-Serien konzentriert hatte, wieder ins Leinwandgeschäft einzusteigen, so Jürgen Schuster. Gemeinsam mit Partnern wie der Verleihsparte der amerikanischen Filmfirma Universal Pictures und deutschen Fernsehsendern wie dem ZDF oder Pro Sieben/ Sat. 1 sollen die Filme finanziert und vermarktet werden.
Bislang wurden über 70 Filmprojekte angeschoben. Neben der „Medicus“-Verfilmung werden von Babelsberg 14 weitere Filme entwickelt oder sind bereits in der Produktion. Darunter befindet sich mit der Verfilmung des Schafkrimis „Glennkill“ von Leonie Swann auch eine 3D-Produktion. Dabei beschränkte sich die Ufa-Kinosparte bisher auf Filme mit Budgets von bis zu zehn Millionen Euro – im internationalen Vergleich eher kleine Produktionen. Schwerpunkt sind – auch der „Der Medicus“ passt ins Konzept – Buchverfilmungen. In diesem Jahr kamen die ersten zwei „Ufa Cinema“-Filme ins Kino – „mit Erfolg“, wie der Geschäftsführer sagte. Die beiden Familienstreifen „Teufelskicker“ und „Hanni & Nanni“ erreichten die Top fünf der Kinocharts. Die Kinderbuchverfilmung „Hanni & Nanni“ mit dem Zwillingspaar Jana und Sophia Münster und der Wilhelmshorsterin Anja Kling in den Hauptrollen sahen knapp eine Million Besucher.
Aufgrund des Erfolgs plant Ufa Cinema bereits einen zweiten Teil. Im Februar 2011 soll die Verfilmung des Bestsellers „Dschungelkind“ von Sabine Kuegler ins Kino kommen. In den Hauptrollen sind die Potsdamerin Nadja Uhl („Sommer vorm Balkon“) und Thomas Kretschmann („Operation Walküre“) zu sehen. Kay Grimmer
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