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Landeshauptstadt: Ulrike Poppe spricht zum Thema Verrat Passionspredigten in der Nikolaikirche

Markus Dröge betritt als erster die Kanzel. Am kommenden Sonntag wird der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) die Potsdamer Passionspredigten in der St.

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Markus Dröge betritt als erster die Kanzel. Am kommenden Sonntag wird der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) die Potsdamer Passionspredigten in der St. Nikolaikirche eröffnen. Nach zwei Jahren „Ruhepause“ wird die mit großer Aufmerksamkeit bedachte Veranstaltungsreihe des Stadtkirchenpfarramtes fortgesetzt, an sechs Sonntagen bis zum 24. März.

Die Passionszeit, auch Fastenzeit genannt, beginnt 40 Tage vor Ostern, also am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. In ihr kommt das Geheimnis des Lebens und Sterbens Jesu konzentriert zum Ausdruck. In Gottesdiensten und Konzerten wird den einzelnen Stationen des letzten Lebensweges des Gekreuzigten nachgegangen und es soll versucht werden, die Frage zu beantworten, was es für die Gegenwart heißt, als Verachteter, Verfemter und Verfluchter dennoch ein Leben in Gottvertrauen zu führen. Stadtkirchenpfarrer Simon Kunze, der die Potsdamer Passionspredigten organisiert und leitet, sagte gegenüber den PNN, dass „Gott als Mensch auf Erden ein Ärgernis war, er den Tod am Kreuz sterben musste. Diese Geschichte erzählt jedoch nicht nur vom Leiden Christi, sondern auch von der Leidenschaft Gottes für uns Menschen gestern und heute.“

Zum Leitthema „Leidenschaft“ hat Simon Kunze Theologen und Nichttheologen eingeladen, um über ausgewählte Bibeltexte zu predigen. Zum Auftakt am Sonntag Bischof Markus Dröge. Dem leitenden Geistlichen der Landeskirche folgen die Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein, Pröpstin Friederike von Kirchbach, Prälat Bernhard Felmberg, Bevollmächtigter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei Bundestag, Bundesregierung und Europäischer Union. Als Nichttheologen werden Ulrike Poppe und Wolfgang Thierse die Kanzel der St. Nikolaikirche betreten. Ulrike Poppes Thema: „Auch mein Freund, dem ich vertraute “ Das Wort ist im alttestamentarischen Psalm 41 zu finden, doch findet man in ihm auch gedankliche Beziehungen zum Verrat beziehungsweise zur Verleugnung der Jesu-Vertrauten Judas und Petrus. Ulrike Poppe wird wohl als ehemalige Bürgerrechtlerin und oppositionelle Politikerin in der DDR sowie als Brandenburger „Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur“ Verbindungen zur DDR-Zeit und zum Heute nachspüren.

Der Germanist Wolfgang Thierse war seit dem Vereinigungsparteitag der SPD im Jahre 1990 bis 2005 einer der stellvertretenden Parteivorsitzenden. Heute fungiert er als Bundestags-Vizepräsident. Außerdem ist er Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Sein Predigtthema dreht sich vor allem um die Einsetzung des Abendmahls Jesu. Dabei liegt es nahe, dass auch die kontroversen Sichten von Protestanten und Katholiken zum Abendmahl bzw. Eucharistie zur Sprache kommen.

Pfarrer Simon Kunze gewann für drei Abende wieder die in Potsdam lebende Tänzerin Ruth Knaup. Zusammen mit ihren Kolleginnen Odile Seitz-Waitser und Britta Schönbrunn wird sie mit der Sprache ihrer Kunst die Leidensgeschichte Jesu zum Ausdruck bringen. Musikalisch werden die Potsdamer Passionspredigten von Nikolaikantor Björn O. Wiede begleitet. Klaus Büstrin

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