Homepage: Uni: Losverfahren war Einzelfall Neue Zulassungsordnung BWL auf dem Weg
An der Universität Potsdam sollen die per Losverfahren zugeteilten BWL-Studienplätze ein Einzelfall bleiben. Der Vizepräsident für Lehre, Andreas Musil, kündigte am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss des Landtages Brandenburg an, dass eine juristisch wasserdichte Rahmenordnung nun auf den Gremienweg der Hochschule gebracht sei.
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An der Universität Potsdam sollen die per Losverfahren zugeteilten BWL-Studienplätze ein Einzelfall bleiben. Der Vizepräsident für Lehre, Andreas Musil, kündigte am Mittwoch im Wissenschaftsausschuss des Landtages Brandenburg an, dass eine juristisch wasserdichte Rahmenordnung nun auf den Gremienweg der Hochschule gebracht sei. „Das wird nicht wieder passieren“, sagte Musil. Unter Studienbewerbern hatte es erheblichen Unmut gegeben, nachdem für den Masterstudiengang Betriebswirtschaftslehre zum kommenden Wintersemester die Studienplätze überraschenderweise per Losverfahren zugeteilt worden waren (PNN berichteten). Eigentlich hätte die Bachelor-Note und weitere Qualifikationen dafür herangezogen werden sollen.
Doch im Mai dieses Jahres hatte das Verwaltungsgericht Potsdam bereits zum zweiten Mal die Zulassungsregeln für das Master-Fach BWL gekippt. An der Uni war man davon ausgegangen, dass in diesem Fall die übergeordnete Rahmenordnung greife, doch auch das wies das Gericht zurück. Der Fachbereich brauche eigene Regeln, die die Rahmenordnung mit Leben füllen. Das aktuelle Bewerbungsverfahren habe also keine Rechtsgrundlage und sei hinfällig. Die Entscheidung platzte mitten ins aktuelle Aufnahmeverfahren. Die Uni habe nicht mehr reagieren können, so Musil. Es blieb nur noch das Losverfahren, was die Hochschule selbst bedauerte. So wurden teilweise Bewerber mit sehr guten Noten abgewiesen.
Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) erinnerte sich als ehemalige Potsdamer Uni-Präsidentin, dass es mit der betreffenden Zulassungsordnung bereits seit längerer Zeit Probleme gab. Was Vizepräsident Musil bestätigte, trotz nachdrücklicher Aufforderung durch die Hochschulleitung sei es dem Fach BWL nicht gelungen, eine rechtmäßige Zulassungsordnung aufzustellen. Nun habe man mit entsprechendem Nachdruck eine neue fachliche Zulassungsordnung für das Fach BWL auf den Weg in den Senat gebracht.
Die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Susanne Melior begrüßte dies. Für die nun abgewiesenen Bewerber ändere das allerdings nichts mehr. Der Ausschuss wolle deshalb eine Note auf den Weg bringen, in der die Hochschulen gebeten werden, solche rechtlichen Unzulänglichkeiten von Zulassungsverfahren in Zukunft auszuschließen. Der wissenschaftspolitische Sprecher der Linken-Fraktion Peer Jürgens forderte in diesem Zusammenhang auch, dass der Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium in Brandenburg generell weiter erleichtert werden sollte. Sein Ziel sei, dass der Wechsel in das weiterführende Masterstudium ohne Hürden möglich wird. Immerhin habe es in Brandenburg bereits einen deutlichen Rückgang solcher Hürden gegeben. Des Weiteren sprach sich Jürgens gegen Zulassungsbeschränkungen in den Masterfächern aus. Von den 170 Masterstudiengängen im Land sind nach Auskunft der Wissenschaftsministerin 44 von einer Zulassungsbeschränkung betroffen. „Das ist ein Viertel der Fächer, das sollte möglichst weiter reduziert werden“, sagte Jürgens.Jan Kixmüller
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