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Schaufeleinsatz zum Abschluss. Gartendirektor Michael Rohde (l.) und Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (r.) an der restaurierten Lindenallee.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Unter Linden zum Neuen Palais

Lindenallee zum Neuen Palais für gut 70 000 Euro fertiggestellt / Mehr Geld für Grünflächen / Stiftung begrüßt Engagement der Stadt

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Park Sanssouci - Bis aus den Bäumchen Bäume geworden sind, wird wohl noch mindestens ein Jahrzehnt ins Land gehen: Am gestrigen Dienstag informierten Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) und Michael Rohde, der Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), vor Ort über den Abschluss des Projekts zur Wiederherstellung der historischen Lindenallee vom Neuen Palais in Richtung Kaiserbahnhof. Insgesamt 70 Linden wurden dort in den vergangenen Monaten gepflanzt, parallel eine 500 Meter lange Hainbuchen-Hecke herangezogen.

Finanziert wurde die Gemeinschaftsaktion von Stadt und Schlösserstiftung mit städtischen Geldern – rund 70 240 Euro flossen aus dem Budget des Bereiches Grünflächen. In den Augen von Gartendirektor Rohde, der sich ob der guten Zusammenarbeit mit der Stadt „sehr glücklich“ zeigte, ist es nachhaltig investiertes Geld: „Die Allee hält für die nächsten 100 bis 150 Jahre“, sagte er. Potsdam habe damit pünktlich zum Themenjahr anlässlich des 300. Geburtstages von Friedrich II. ein „wichtiges Entrée“ zum Neuen Palais wiedergewonnen. Die nach der Errichtung des Schlosses 1769 angelegte Allee wurde einst vom Flora-Portal – den beiden Kolossalstatuen Flora und Pomona, die heute am Hauptweg im Park Sanssouci stehen – eröffnet, wie auf einem Foto von 1899 zu sehen ist. Die Sanierung hatte 2010 mit Fällungen und Fräsarbeiten an der Hecke begonnen: Sie hatte sich durch jahrelange fehlende Pflege auf Baumgröße ausgewachsen.

Klipp stellte für die Zukunft mehr derartige Projekte in Aussicht: In der Klausur zum Stadthaushalt habe man sich auf eine Erhöhung des Etats für Grün- und Verkehrsflächen geeinigt, sagte er. „Es wird deutlich mehr Geld für Grünflächen geben“, so Klipp. Konkrete Zahlen nannte er auf Nachfrage allerdings nicht – wie die Gelder auf die beiden Bereiche aufgeteilt werden, sei noch Verhandlungssache. Bislang standen für Straßen und Grünflächen jährlich gut 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“, so Klipp. Die Stadt habe damit nur „Gefahrenabwehr“ betreiben können. Der „Instandhaltungsstau“ solle nun abgebaut werden.

Als erstes Folgeprojekt nannte Herbert Claes, der Fachbereichsleiter für Grünflächen, die Sanierung der Wege auf der Freundschaftsinsel. Auch ein Projekt mit der Stiftung ist wieder geplant: Dabei soll das Krongut Bornstedt von der Bornstedter Straße aus wieder sichtbar gemacht werden – zwischen Straße und Teich ist es zu dichtem „Wildwuchs“ gekommen.

Gartendirektor Michael Rohde begrüßte das Engagement der Stadt: „Dadurch wird Welterbe gelebt.“ Denn auch außerhalb der Grenzen des Weltkulturerbes gebe es in Potsdam schützenswerte Strukturen. Die Stadt hatte 2011 bereits die Lindenallee vom Neuen Palais in Richtung Kuhforter Damm sanieren lassen: Dafür wurden unter anderem 45 Bäume gepflanzt, sagte Steffen Blonski, Mitarbeiter im Grünflächenamt.

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