Ausgezeichnet: Unter neuem Namen
Das Bertha-von-Suttner-Gymnasium wurde „Denkmal des Monats“. Die Leiterin ist erfreut über gute Nachfrage.
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Babelsberg - Der Vorgänger hatte es immer schwer – und das, obwohl bei Potsdamer Eltern und Schülern das Gesamtschulmodell eigentlich so gefragt ist. Das neue Bertha-von-Suttner-Gymnasium in den Räumen der früheren Goethe-Gesamtschule kann dagegen auf einen guten Start zurückblicken, wie Schulleiterin Astrid Thorak sagt. Nach dem Auftakt mit vier Klassen im Jahr 2011 wurden 2012 drei neue Klassen eingerichtet. Das aktuelle Ü-7-Verfahren, bei dem sich Schüler um Plätze an den weiterführenden Schulen bewerben, steht zwar im Februar erst noch bevor, doch Thorak hofft auf ein ähnlich gutes Ergebnis, wie sie am Tag der offenen Tür am Samstag sagte.
Eine Auszeichnung anderer Art konnte die neu bestätigte Schulleiterin – Thorak war zuvor kommissarische Leiterin – bereits am Samstag entgegennehmen: Das Schulgebäude wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Städte mit historischen Stadtkernen im Land Brandenburg mit Urkunde und Plakette als „Denkmal des Monats“ geehrt. Dem Berliner Architekten Otto Techow sei es gelungen, die alte Bausubstanz aus der Gründerzeit wieder herauszuarbeiten und trotzdem eine hohe Funktionalität der Räume zu sichern.
„Wir haben den Altbau mit sehr modernem Leben gefüllt und wir legen von Anfang Wert auf ein gutes Lernklima “, sagt Astrid Thorak. Eltern, Schüler und Lehrer würden sehr eng zusammenarbeiten. Besonders stolz ist die Leiterin auf die sogenannten Smartboards, interaktive Tafeln, die in mehreren Räumen schon die klassischen Kreidetafeln ersetzen. Ein Informatiksaal (zwei Informatikräume gibt es schon) soll nach Ende der Bauarbeiten eingerichtet und Musikraum wie großer Saal wieder zugänglich gemacht werden. Eine Aula gibt es bereits und dort wurde auch die Auszeichnung übergeben.
Bei der Namensgebung der Schule habe man sich Zeit gelassen, berichtet Thorak. Schüler, Eltern und Ehemalige wurden befragt. Da die anderen vier Potsdamer Gymnasien alle nach berühmten Männern benannt worden seien, sollte die Namensgeberin möglichst eine Frau sein. Die Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner vereine in ihrer Person das Beständige mit der großen Offenheit für Neues. Und so erhielt die Schule im Herbst 2012 ihren Namen. Der Schulbetrieb begann allerdings schon 2011 an einem noch namenlosen Gymnasium.
Abgeschlossen ist die Sanierung noch nicht: Während die Außenhülle des 1911 errichteten Backsteinbaus, die Turnhalle und der Hofbereich bereits erneuert sind, muss im Inneren des Beethovenhauses noch einiges gemacht werden. Das soll vor allem in den großen Ferien 2013/14 geschehen. Wie Thorak erläuterte, müssen noch Elektro- und Abwasserleitungen erneuert werden, Trennwände fallen weg, um die Flure zu den Lichthöfen hin zu öffnen, und es wird ein neues Raumkonzept erarbeitet, da auch einige Zimmer verschwinden, die jetzt den Blick in die Lichthöfe verstellen. Verantwortlich für die Restbauarbeiten ist der Kommunale Immobilienservice (KIS), der nach dem Auslaufen der Bauförderung das Gebäude vom Sanierungsträger Stadtkontor übernommen hat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren am 1911 erbauten Beethovenhaus Änderungen vorgenommen und Zwischendecken sowie Zwischenwände eingezogen worden, um mehr Raum zu gewinnen. Dadurch war die historische Bausubstanz erheblich beeinträchtigt worden. Diese Einbauten wurden wieder entfernt, der historische Zeichensaal zurückgewonnen und Zierwerk an Dächern und Fassaden rekonstruiert. Dafür gab es aus Städtebaumitteln 4,1 Millionen Euro.
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