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Spende. Center-Manager Stephan Raml (l.), der 26-jährige Martin.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Urlaub von der Krankheit

Stern-Center-Kunden spendeten 1 200 Euro für krebskranke Jugendliche

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Wenn Kinder oder Jugendliche an Krebs erkranken, leidet immer die ganze Familie mit. Um Betroffenen eine Möglichkeit des Austausches, der Gemeinschaft und auch schlicht des Ausspannens zu bieten, veranstaltet die „Hilfe für leukämie- und tumorkranke Kinder e.V. Berlin-Brandenburg“ (Kinderhilfe) einmal im Jahr eine „Nachsorge-Fahrt“, diesmal zum Chiemsee. Mitfinanziert wird die fünftägige Reise Ende April dieses Jahres von zahlreichen Kunden des Stern-Centers Potsdam, die bei ihrem Besuch bei Wahrsagerin Madame Cassandra insgesamt 1 200 Euro für die Fahrt gespendet haben. Am Dienstag übergab Center-Manager Stephan Raml den Scheck an Martina Geiersberg, Vorsitzende der Kinderhilfe e.V.

Einer der etwa 30 Teilnehmer der Reise ist Martin aus Potsdam. Mit 15 Jahren, als er gerade mitten ins Leben starten wollte, wurde bei ihm ein gefährlicher Hirntumor diagnostiziert. „Man hat mich wirklich gut operiert, aber nach der OP hatte ich mehrere kleine Hirninfarkte. Danach musste ich erst einmal das Sprechen und Laufen neu erlernen“, erzählt der 24-jährige Bürokaufmann. Hin und wieder zittert er leicht, aber Martin spricht erstaunlich gelassen über seine überwundene Erkrankung. Dennoch zeichnet einen die Krankheit oft ein Leben lang, auch psychisch. Die Betreuung durch die Kinderhilfe hat ihm nicht nur geholfen, besser damit umzugehen, sondern auch neue Freunde zu finden. Zu ihnen gehört die 26-jährige Potsdamerin Ann Powollik, die wegen eines Tumors schon mit vier Jahren drei Hirnoperationen hinter sich hatte und heute als Familien-Begleiterin für die Kinderhilfe arbeitet. Martin schätzt es sehr, mit anderen Betroffenen sprechen und etwas unternehmen zu können: „Es herrscht einfach ein gemeinsames Grundverständnis und man muss auch nicht jedes mal alles von vorne erzählen.“

Die Kinderhilfe besteht seit 1983 und betreut etwa 120 Familien. Die Organisation kümmert sich um Beratung und Betreuung Betroffener, bildet Pflegekräfte aus und arbeitet eng mit Kinder-Hospizen zusammen. Der Verein ist gemeinnützig und finanziert seine Projekte ohne staatliche Unterstützung. Erik Wenk

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